Leverkusen

Hoffnung für Sekou Sidibe: Duldung sorgt für Jubel in Wiesdorf!

Sekou Sidibe aus Guinea darf in Leverkusen dank einer Duldung für drei Monate seine Ausbildung zum Dachdecker fortsetzen, nachdem er vier Monate lang um seine Bleiberecht kämpfte und dabei von zahlreichen Unterstützern begleitet wurde – ein Sieg für Integration und ein starkes Zeichen für die Notwendigkeit von Fachkräften!

Sekou Sidibe, ein 24-jähriger Dachdecker-Azubi aus Guinea, kann aufatmen: Er erhielt eine Duldung für drei Monate, die ihm erlaubt, seine Ausbildung fortzusetzen. Bei seiner Rückkehr zum Rathaus in Wiesdorf wurde er von etwa 30 Unterstützern empfangen, die gebannt auf die frohe Botschaft warteten. „Ich fühle mich sehr, sehr gut und bin sehr glücklich“, verkündete Sidibe, der an den vergangenen Montagen bereits ähnliche Versammlungen erlebt hatte, um Unterstützung gegen eine drohende Abschiebung zu erhalten.

Sein Lehrmeister, Abbas Süren, zeigte sich äußerst erfreut über die Entscheidung des Ausländeramts: „Ich bin sehr froh, dass er jetzt seine Ausbildung fortsetzen kann.“ Auch Bügerfreundinnen und Bürger, Bruno und Sabine Hentschel, strahlten vor Freude. „Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen“, bemerkte Sabine Hentschel, während ihr Ehemann hinzufügen konnte: „Ich bin unglaublich glücklich.“ In einem Dokument des Ausländeramtes wird festgehalten, dass seine Duldung bis zum 31. Juli 2025 gilt und dass er seine Ausbildung bei Süren fortsetzen darf.

Hintergründe der Entscheidung

Das Dokument, das Sidibe übergeben wurde, stellt einen bedeutenden Schritt in seinem bisherigen Verfahren dar. Bislang erhielt er kurzfristige Aufenthaltsbescheinigungen, die jeweils nur wenige Wochen gültig waren. Die Stadt Leverkusen gab bekannt, dass die Härtefallkommission des Landes Nordrhein-Westfalen empfohlen hat, Sidibe eine aufenthaltsrechtliche Genehmigung zu erteilen, sofern er gültige Papiere beibringt. Diese Empfehlung wurde vom Oberbürgermeister Uwe Richrath, der dem SPD angehört, aufgegriffen.

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Die Situation rund um Sekou Sidibe wird auch durch die gesamtpolitische Lage in Deutschland beeinflusst. Seit dem 17. September hat Deutschland Rückführungsmaßnahmen nach Guinea ausgesetzt, da das westafrikanische Land keine abgeschobenen Staatsbürger mehr aufnimmt. Deshalb ist offen, wie lange dieses Moratorium dauern wird. Dies könnte Auswirkungen auf die Rückkehr von Personen wie Sidibe haben.

In einer Stellungnahme verteidigte die Leverkusener SPD das Vorgehen der Stadt, nur temporäre Aufenthaltsbescheinigungen auszustellen. „Diese Praxis hat sich über Jahre bewährt“, sagte der SPD-Vorsitzende Darius Ganjani. Im Gegensatz dazu äußerte die FDP Bedenken und sprach von einem „endlosen Abschiebekrimi“. Fraktionsvorsitzender Jörg Berghöfer betonte, dass Sidibe das Potenzial eines „wünschenswerten Migranten“ mitbringen würde, der auf dem Arbeitsmarkt dringend benötigt werde.

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Die Grünen äußerten sich ebenfalls kritisch zu den kurzfristigen Aufenthaltsbescheinigungen. Claudia Wiese, die Fraktionschefin der Grünen, bezeichnete die „Bescheinigung über den vorübergehenden Aufenthalt ohne amtliche Aufenthaltsdokument“ als „Fantasiebescheinigung“ und betonte die Wichtigkeit einer nachhaltigen Lösung für Sidibe.

Abschließend führte Oberbürgermeister Richrath aus, dass die Entscheidung zur Duldung Sidibes ein Schritt in Richtung der Anerkennung seines Potenzials als Fachkraft sei: „Meine heutige Entscheidung ist ein Votum für den Zuzug von dringend benötigten Fachkräften.“ Sidibes nächster Termin im Ausländeramt zur Verlängerung der Duldung ist vor Weihnachten angesetzt. Bis dahin kann er sich auf seine Ausbildung konzentrieren und für seine berufliche Zukunft arbeiten.

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