Nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Holstein Kiel hat Bayer 04 Leverkusen viel Kritik einstecken müssen. Der Trainer Xabi Alonso und Kapitän Lukas Hradecky waren sich einig, dass die Mannschaft ihre Vorteile nicht ausnutzte, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Stattdessen ließ das Team den Gegner zurück ins Spiel kommen, was so nicht hätte passieren dürfen. Alonso erklärte, dass Spiele, die in der eigenen Hand liegen, konsequent zu gewinnen sind, anstatt sie unnötig spannend zu machen.
In der ersten Halbzeit sah alles nach einem klaren Sieg für Leverkusen aus. Nach nur wenigen Minuten stand es bereits 2:0, wobei Florian Wirtz und Exequiel Palacios maßgeblich an den beiden Toren beteiligt waren. Doch was dann folgte, war ein Rückzug nach einem vielversprechenden Start. Wie Hradecky es metaphorisch ausdrückte, ließ man den „Patienten am Leben“, anstatt das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
Volatilität der Leistung
Das überraschende Comeback von Kiel begann, als Leverkusen, anstatt aggressiv auf ein drittes Tor zu spielen, die Defensivhaltung übernahm. Dies führte zu unsicheren Aktionen, die Kiel die Chance gaben, sich zurückzukämpfen. In der Nachspielzeit traf Max Geschwill zum Anschlusstreffer, was als unmittelbare Folge von Unaufmerksamkeiten in der Defensive gewertet wurde. Hradecky war sichtlich frustriert und sprach von einem Versagen der Intelligenz auf dem Platz. „Wir dachten, das Spiel sei vorbei, aber in der Bundesliga ist das einfach nicht akzeptabel“, betonte er.
Was die Situation verschärft, ist die Tatsache, dass dies nicht das erste Mal in dieser Saison ist, dass Leverkusen ein 2:0 hergibt. Bereits gegen Gladbach und Leipzig hatte das Team ähnliche Fehler gemacht, wodurch wertvolle Punkte verloren gingen. In der gesamten letzten Saison kassierte die Mannschaft nur 24 Gegentore, jetzt sind es bereits 12 in nur sechs Spielen. Hradecky äußerte sich daher klar: „Wir haben keine Seriosität ausgestrahlt.“
Alonso hingegen wollte den Finger nicht nur in die Wunde drücken, sondern wies darauf hin, dass die Mentalität seiner Spieler geprüft werden müsse. Das Team müsse lernen, dass jede Partie ernst genommen werden muss, egal wie der Name des Gegners lautet. „Wir haben nach einem intensiven Champions-League-Spiel gegen Wolfsburg nicht die richtige Einstellung gezeigt“, merkte er an und verweist auf die Herausforderungen, die in der kommenden Woche auf das Team warten.
Mit der nahenden Länderspielpause kann Alonso nicht mit seinen Schlüsselspielern arbeiten, um die Defizite auszubessern. Danach steht ein wichtiges Spiel gegen Eintracht Frankfurt auf der Agenda. Hradecky, der selbst einmal bei Frankfurt spielte, ist auf das Duell sehr gespannt: „Ich hoffe, dass jeder über seine Leistung nachdenkt. So kann es nicht weitergehen, wenn wir gegen Frankfurt bestehen wollen.“
Die Situation bei Bayer 04 Leverkusen bleibt also angespannt. Die Spieler müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, wenn sie in der Bundesliga und international weiterhin erfolgreich sein möchten. Die kommenden Wochen sind für die Werkself entscheidend, um ihre Klasse zu zeigen und sich aus der momentanen Misere zu befreien.
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