Bei Renovierungsarbeiten im Krefelder „Ramrath“-Haus am Westwall 54 kam es zu einer überraschenden Entdeckung: Lukas und Käthe, die gerade einen Einbauschrank abbauten, fanden einen verschollenen Brief aus dem Jahr 1946. Diese Entdeckung erfolgte im Zuge des Austauschs der einfach verglasten Fenster des Hauses, die zuvor der Zerstörung durch einen Bombenangriff im Oktober 1944 zum Opfer gefallen waren, wie die Bewohnerin Marie Agnes Rolfes in ihrem Brief dokumentierte.
Marie Agnes Rolfes, die Tochter der Gründer der Plissee-Brennerei Ramrath, beschreibt in dem Brief den Schrecken des Bombenangriffs und berichtet von der Flucht ihrer Familie aus Krefeld sowie der Rückkehr nach dem Krieg. Der gefundene Brief war als Zeitkapsel zusammen mit einer Tageszeitung, einem Spiegel-Magazin, Glücksbringern, Fotos und Münzen im Jahr 1988 hinter dem Einbauschrank versteckt worden.
Der historische Wert des Briefes
Lukas, der den Brief fand, war von dessen Inhalt tief berührt und informierte Axel Brunner, den vorherigen Besitzer des Hauses. Obwohl Brunner zunächst zögerte, den Brief zu lesen, entschied er sich schlussendlich dazu. Nach dem Austausch von alten Fotos und Fundstücken in der Adventszeit planten Käthe und Lukas, den Brief an das Krefelder Stadtarchiv zu übergeben, um ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Krefelder Stadtarchiv hat sich der Sichtbarmachung der Geschichte der Stadt und ihrer Bürger verschrieben, wie unter anderem in der Reihe „Krefelder Archiv - Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Krefeld und des Niederrheins“ dokumentiert wird. Diese Reihe, herausgegeben vom Verein für Heimatkunde Krefeld e.V., bietet Forschern Materialien zur Krefelder Vergangenheit und beleuchtet die Lebensbedingungen der Bürger über verschiedene Epochen hinweg, wie krefeld.de berichtet.
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