In einem Schritt, um das Lesen für alle zugänglicher zu machen, hat die Mediothek Krefeld in Zusammenarbeit mit dem „Büro für Leichte Sprache – Niederrhein“ der Lebenshilfe Krefeld einen neuen inklusiven Leseclub ins Leben gerufen. Am 5. September fand die erste Sitzung des „Leseclubs für alle!“ statt, einer kostenfreien Veranstaltung, die sich an Menschen richtet, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Dazu gehören auch Personen mit Legasthenie, einer häufigen Lese-Rechtschreibschwäche.
Regelmäßig wird der Leseclub am ersten und dritten Donnerstag im Monat um 16.30 Uhr im speziellen Clubleseraum der Mediothek am Theaterplatz stattfinden. Der Verein hat die nächsten Termine bereits festgelegt, unter anderem für den 19. September, 17. Oktober, 7. und 21. November sowie den 5. Dezember. Jede Sitzung dauert eine Stunde und bietet eine Plattform für Erwachsene unterschiedlichster Hintergründe, um gemeinsam in einer einladenden Atmosphäre zu lesen und zu diskutieren.
Teilnahme und Anmeldung
Die Teilnahme am Leseclub ist einfach, allerdings ist eine Anmeldung erforderlich. Interessierte können sich entweder per E-Mail an leichte-sprache@lebenshilfe-krefeld.de anmelden oder telefonisch unter 02151 36338850 Kontakt aufnehmen. Eine persönliche Anmeldung wird nicht angeboten, was den Anmeldeprozess modern und flexibel gestaltet.
Eine wichtige Ergänzung ist, dass sowohl Personen mit als auch ohne Behinderungen sowie Menschen mit Migrationshintergrund willkommen sind. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, selbstständig vorzulesen, und im Anschluss erfolgt eine Diskussion über die gelesene Geschichte. Dieses gemeinsame Lesen fördert nicht nur die Lesefähigkeit, sondern auch das soziale Miteinander und die kulturelle Teilhabe.
Die Notwendigkeit von leichter Sprache
Der Leseclub ist Teil eines größeren Bemühens, Barrieren im Zugang zu Bildung und öffentlichen Angeboten abzubauen. In Deutschland sind schätzungsweise 7,5 Millionen Menschen von Lese- und Rechtschreibschwäche oder einer geistigen Behinderung betroffen. Dazu kommen circa 13 Millionen Erwachsene, die in ihrer Lese- und Schreibfähigkeit eingeschränkt sind. Um diesen Gruppen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, ist verständliche und zugängliche Sprache von zentraler Bedeutung.
Der Unterschied zwischen „Leichter Sprache“ und „Einfacher Sprache“ liegt vor allem im Schwierigkeitsgrad der verwendeten Wörter und der Satzstruktur. Während Leichte Sprache stark vereinfacht ist, zielt Einfache Sprache darauf ab, die Verständlichkeit zu erhöhen, ohne den Inhalt völlig zu vereinfachen. Beide Ansätze sollen dabei helfen, die Informationen für alle zugänglich und nachvollziehbar zu gestalten.
Dieses Engagement für einfache und leicht verständliche Kommunikation stärkt die Teilhabechancen der Betroffenen und bietet eine wertvolle Unterstützung im täglichen Leben. Der neue Leseclub der Mediothek Krefeld ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung.
– NAG