Krefeld

Drama in Krefeld: Feuerteufel greift Polizei und Kino-Besucher an!

Ein dramatischer Vorfall ereignete sich in der Nacht vom 10. Oktober 2024 in Krefeld, als ein 38-jähriger Iraner mehrere Brände legte und mit einem Hammer um sich schlug. Dies geschah, obwohl der Verdächtige kurz vor der Tat im Rahmen des NRW-Polizeiprogramms „Periskop“ überwacht wurde, das zur Früherkennung potenzieller Gewalttäter dient. Informationen, die von Innenminister Herbert Reul und Familienministerin Josefine Paul an die SPD-Landtagsfraktion übermittelt wurden, bestätigten den Kontakt zu dem Verdächtigen am Tattag.

Das Programm „Periskop“ hat seit seinem Start im Mai 2022 rund 4700 Prüffälle registriert, wobei 362 Personen als potenziell gefährlich eingestuft wurden. Der beschuldigte Mann war am 17. September 2024 zugeordnet und am 7. Oktober aufgrund von Informationen auf eine höhere Beobachtungsstufe eingestuft worden, allerdings war er bis zu seinem gewalttätigen Austritt noch nicht als risikobehaftet kategorisiert worden.

Brandstiftung und Angriff

In Krefeld zündete der Mann zunächst ein Feuer in seiner eigenen Dachgeschosswohnung. Glücklicherweise befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Personen in dem Gebäude. Anschließend zerschlug er Scheiben eines geparkten Autos, füllte es mit brennbarer Flüssigkeit und setzte es in Brand. Später warf er einen Hammer durch das Fenster einer Agentur für Arbeit und entzündete auch dort ein Feuer.

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Als ein Jugendlicher in der Nähe auftauchte, versuchte der Täter, ihn mit einem metallenen Gegenstand zu verletzen. Doch dieser konnte sich zu einem nahe stehenden Polizeiauto flüchten und die Beamten alarmieren. Die Polizei nahm sofort die Verfolgung auf. Im Foyer eines Kinos, in dem zahlreiche Zuschauer saßen, schüttete der Mann Benzin aus seinem Kanister aus und wollte es anzünden. Gerade als er dazu ansetzte, trafen die Polizei ein, während er eine Waffe in der Hand hielt und sich weigerte, den Anweisungen Folge zu leisten.

Die Polizeibeamten sahen sich gezwungen zu handeln. Unter Bedrohung von Schusswaffen forderten sie ihn auf, ruhig zu bleiben. Der Verdächtige griff in seine Tasche, was die Beamten als Bedrohung werteten. Um die Zuschauenden aus der Gefahr zu retten, schoss ein Beamter und verletzte den Mann am Oberschenkel. Da dieser weiterhin nicht kooperierte, wurde ein weiterer Schuss abgegeben, der ihn am Schlüsselbein traf. Der Mann wurde kurze Zeit später behandelt und vorläufig festgenommen.

Hintergründe des Täters

Nach dem Vorfall erließ die Staatsanwaltschaft am 11. Oktober einen Haftbefehl wegen versuchter schwerer Brandstiftung, der sich zunächst auf die Tat im Kino bezog. Bisher haben die Ermittlungen keine klaren Hinweise zur Motivation des Täters ergeben. Es wurde bekannt, dass der Mann 2002 erstmals unerlaubt nach Deutschland eingereist ist und seither zahlreiche Aufenthalte in verschiedenen europäischen Ländern hatte.

Der Iraner war zwischenzeitlich in Krefeld residenzpflichtig und verbüßte von 2010 bis 2014 eine Gefängnisstrafe. Nach seiner Entlassung war er zehn Jahre nicht in Krefeld sichtbar, tauchte jedoch im April 2024 wieder auf. Ein vorangegangenes Rückübernahmeersuchen aus Frankreich wurde abgelehnt. Für eine Rückführung in den Iran hätte der Mann eine Erklärung unterzeichnen müssen, was er jedoch verweigerte.

Die Geschehnisse werfen Fragen auf, sowohl zur Wirksamkeit des Programms “Periskop” als auch zu den Sicherheitsvorkehrungen, die bei der Beobachtung potenzieller Gewalttäter Anwendung finden müssten. Während die Ermittlungen fortgesetzt werden, bleibt unklar, wie es zu diesem gefährlichen Vorfall kommen konnte.

Quelle/Referenz
rp-online.de

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