In Krefeld sorgt ein Vorfall für Aufsehen, der bereits Wellen schlägt: Ein 38-jähriger Mann, der in der Vergangenheit immer wieder durch gewalttätige Übergriffe auffiel, ist erneut in die Schlagzeilen geraten. Nachdem er über ein Jahrzehnt abtauchte, kehrte er im April dieses Jahres zurück und hat seither die Stadtverwaltung in Alarmbereitschaft versetzt. Nun wird ihm vorgeworfen, mehrfach Brände in der Innenstadt gelegt zu haben, und er wird wegen versuchter schweren Brandstiftung festgehalten.
Bereits im Jahr 2009 fiel der vermeintliche Brandstifter durch gravierende Vorfälle auf, bei denen er Mitarbeiter des Sozialamtes mit einem Messer bedrohte. Diese aggressiven Ausbrüche führten dazu, dass schwere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden mussten. So wurde ihm ein Hausverbot erteilt, nachdem er Zeichnungen derstellt, die in der Einrichtung Zerstörung anrichteten.
Wiederkehr und Sicherheitsmaßnahmen
Nachdem der Mann seine Haftstrafe im Jahr 2014 abgesessen hatte, verlor sich seine Spur für zehn Jahre. In dieser Zeit stellte sich heraus, dass er in mehreren europäischen Ländern Asyl beantragt hatte, unter verschiedenen Identitäten. Die Stadt Krefeld war alarmiert, als er schließlich zurückkehrte und zunächst in einer Einzelwohnung untergebracht wurde, ganz in der Nähe einer Polizeiwache zur Sicherheitsgarantie.
Doch die Rückkehr des 38-Jährigen führte dazu, dass die Stadt erste Sicherheitsmaßnahmen einleitete. Diese umfassten die Stärkung der Sicherheitsdienste in den Verwaltungsgebäuden und das Erteilen von Auskunftssperren für die Wohnadressen der bedrohten Mitarbeiter. Diese Schritte wurden unternommen, da die Stadt fürchtete, dass eine Gefahr für das Leben der Angestellten nicht ausgeschlossen werden könne.
Ein weiterer Vorfall am 13. September offenbart die Gefährlichkeit des Mannes: Er ließ sich wieder dazu hinreißen, die Mitarbeiter des Ausländeramtes zu bedrohen. Ohne auf eine aggressive Reaktion zu warten, wurde er von den Sicherheitsbehörden im Rahmen des „Periskop“-Programms, das zur Überwachung von Menschen mit erhöhtem Risiko gedacht ist, registriert.
Unklare Identität als Hindernis
Trotz aller Versuche, seine Identität zu klären, blieb eine Abschiebung des Mannes bis dato unmöglich. Die Behörden hatten Schwierigkeiten, da der Mann sich weigerte, freiwillige Angaben zu seiner Identität zu machen und zu seinem Heimatland Iran zurückzukehren. Dies führte dazu, dass er sich seit seiner Rückkehr regelmäßig im Ausländeramt melden musste, um seine Duldung für jeweils einen Monat zu verlängern.
Die Stadt Krefeld, vertreten durch Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD), zeigte sich engagiert und forderte eine Durchsuchung seiner Wohnung, um möglicherweise an benötigte Informationen zu gelangen. Diese Bemühungen werden jedoch durch die Tatsache erschwert, dass der Mann die notwendigen Informationen nicht freiwillig bereitwillig herausgibt. Das Fehlen einer klaren Identifikation ist somit der Hauptgrund für die rechtlichen Schwierigkeiten.
Am vergangenen Donnerstag eskalierte die Lage schließlich: Der Mann wird beschuldigt, an drei verschiedenen Orten in der Innenstadt Brände gelegt zu haben. Außerdem versuchte er, in einem Kino am Hauptbahnhof Feuer zu legen, wurde aber von der Polizei aufgegriffen und angeschossen. Aktuell befindet er sich mit stabilisiertem Zustand in ärztlicher Behandlung. Die Staatsanwaltschaft hat aufgrund des dringenden Tatverdachts gegen ihn Haftbefehl erlassen, strafrechtliche Konsequenzen stehen also bevor.
Die Umstände rund um die Vorfälle geben Anlass zur Besorgnis. Der Krefelder Arbeitsplatz wird aufgrund seiner Nähe zu den Bränden als besonders prekär angesehen, und der Mann hatte wiederholt versucht, die Angestellten des Ausländeramtes zu erpressen, da er mit der Dauer seiner Duldung unzufrieden war. Letztendlich kommen die täglichen Herausforderungen in der Stadtverwaltung vor dem Hintergrund solcher angespannter Situationen deutlich zum Vorschein.
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