KREFELD. In einer verstörenden Wendung der Ereignisse wurde am Donnerstagabend ein iranischer Mann von der Polizei niedergeschossen, nachdem er in Krefeld mehrere Brände gelegt und die Besucher eines Kinos angegriffen hatte. Er ist ein Asylbewerber, der seine erste Einreise nach Deutschland im Jahr 2002 hatte und mittlerweile mit mindestens 27 unterschiedlichen Identitäten in der Europäischen Union in Verbindung steht. Über die Jahre war er wegen diverser Gewaltverbrechen aufgefallen, jedoch immer wieder aus der Haft entlassen worden.
Vor diesem gefährlichen Vorfall hatte der Mann jüngst in einer benachbarten Ausländerbehörde für Aufsehen gesorgt. Dort hatte er einen Mitarbeiter bedroht, weil dieser ihm keine Duldung auf Basis einer falschen Identität ausstellen wollte. Auch stellte er im Vorfeld an einer Tankstelle eine Bedrohung dar. Diese Zwischenfälle verdeutlichen, wie schwierig die Lage mit solch gewaltbereiten Individuen ist, die sich durch komplexe Identitäten in Europa bewegen können.
Behörden wussten Bescheid
Dem Nordrhein-Westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU) zufolge leidet der Angreifer an psychischen Erkrankungen. „Er war polizeibekannt, er war auffällig und er war in unserem Programmbereich, der sich mit psychisch Kranken beschäftigt“, erklärte Reul. Unklar bleibt, weshalb der gefährliche Täter trotz seines Verhaltens nicht in Haft genommen wurde.
Die Polizeiakte zeigt, dass der Mann ein „Straftäternomadentum durch Europa“ praktizierte, wobei er zahlreiche Straftaten in Deutschland und Frankreich beging. Bereits 2010 wurde er zu einer Gefängnisstrafe von über vier Jahren verurteilt, und das aufgrund schwerer Vergehen wie gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchter Vergewaltigung. Bei der aktuellen Tat gibt es bislang keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, jedoch wirft die Geschichte des Täters viele Fragen auf.
Diese erschreckenden Ereignisse in Krefeld zeigen die Herausforderungen, denen Sicherheitsbehörden gegenüberstehen, insbesondere wenn es um identitätsverwirrte und psychisch kranke Personen geht, die dennoch zwischenstaatlich agieren können. Die Ermittlungen sind noch in vollem Gange, während der Täter sich derzeit in ärztlicher Behandlung befindet. Details dazu sind weiterhin begrenzt, aber die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung der Umstände, die zu diesem Vorfall führten, ist dringend geboten laut jungefreiheit.de.