Köln

Zukunft der Kölner Ost-West-Achse: Tunnel oder oberirdische Lösung?

Die Kölner CDU-Fraktion hat kürzlich neue Visualisierungen für die umstrittene Ost-West-Achse vorgestellt, um die Vorteile einer Tunnelvariante gegenüber einer oberirdischen Lösung zu bewerben und die Zustimmung im Stadtrat zu gewinnen, während die Entscheidung voraussichtlich in der kommenden Ratssitzung am 1. Oktober getroffen werden soll.

Die Kölner CDU-Fraktion hat neue visualisierte Entwürfe zur erweiterten Ost-West-Achse präsentiert und somit eine lebendige Debatte über die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in Köln angestoßen. Diese neuen Darstellungen basieren auf den Planungen, die der Stadtrat zur Diskussion gestellt hat. Die Entscheidung steht zwischen einer unterirdischen Lösung für die Stadtbahn zwischen Heumarkt und Aachener Weiher und einer erweiterten oberirdischen Verkehrsführung, die potenziell die städtische Landschaft beeinflussen könnte.

Die CDU plant, mit Flyern, die die neuen Visualisierungen zeigen, für die von ihr bevorzugte Tunnel-Option zu werben. Diese Aktion soll insbesondere Ladeninhaber ansprechen, die Bedenken hinsichtlich langer Baustellen vor ihren Geschäften haben. Teresa De Bellis-Olinger, die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, betont: „Der Tunnel ist attraktiv, der oberirdische Ausbau ist unattraktiv.“ Das Ziel ist, die Bürger von der Vorzugslösung zu überzeugen, damit die Stadtbahn nicht nur funktionell, sondern auch ästhetisch ansprechend gestaltet wird.

Visualisierungen zeigen potenzielle Veränderungen

Die Visualisierungen, die von der CDU erstellt wurden, zeigen, wie die Aachener Straße und der Neumarkt nach dem Bau eines Tunnels aussehen könnten. Besonders hervorzuheben ist der „Kultur- und Gastronomieboulevard“ auf der Aachener Straße, der durch breite Bürgersteige und Sitzmöglichkeiten von Cafés geprägt ist. Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz erklärt, dass die Tunnelbaupläne die Möglichkeit bieten, solche gestalteten Räume auf dem Neumarkt, Rudolfplatz und der Aachener Straße zu schaffen.

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Im direkten Vergleich präsentieren die Visualisierungen für die oberirdische Option eine Verkehrsachse, die hauptsächlich zwei Stadtbahngleise umfasst. Kienitz warnt jedoch vor den Folgen eines oberirdisch ausgebauten Verkehrs: „Verzichten wir auf den Tunnel, entsteht oberirdisch Chaos: Bahnen, Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und Lieferverkehr müssen sich den engen Platz in einer historisch gewachsenen Stadt teilen.“ Dies verdeutlicht die Herausforderungen, die eine städtische Verkehrspolitik mit sich bringt.

Politische Positionen und Herausforderungen

Momentan gibt es im Kölner Stadtrat keine klare Mehrheit für eine der beiden vorgeschlagenen Lösungen. Die CDU hat die FDP als Unterstützer für die Tunnellösung gewonnen, während die Grünen und die Linke sich für den oberirdischen Ausbau aussprechen. Die Volt-Fraktion hat sich bislang nicht eindeutig positioniert, obwohl eine Mehrheit ihrer Mitglieder für die oberirdische Option gestimmt hat. Kienitz äußerte die Ambition, in der bevorstehenden Ratssitzung am 1. Oktober oder spätestens im November über diese Anliegen abzustimmen, um den Prozess voranzutreiben.

Ein Hindernis für die CDU ist die Notwendigkeit, die Stimmen der SPD zu gewinnen, die sich bisher nicht für eine der beiden bestehenden Varianten ausgesprochen hat. Stattdessen hat die SPD eine dritte Möglichkeit ins Spiel gebracht, die vor sechs Jahren diskutiert wurde: einen längeren Tunnel, der unter dem Rhein hindurch ins Rechtsrheinische führen würde. Kienitz hat betont, dass er in den vergangenen Monaten im engen Austausch mit der SPD gestanden hat.

Obwohl die CDU plant, die aktuelle Beschlussvorlage nicht wesentlich zu verändern, zeigt sich eine Offenheit dafür, weitere Ausbauoptionen der Ost-West-Achse Richtung Deutz und zur Universitätsstraße zu prüfen – sobald der durchgeplante kürzere Tunnel beschlossen ist. Dies könnte das Bild der Kölner Innenstadt nachhaltig verändern und einen bedeutenden Fortschritt im Bereich des öffentlichen Verkehrs bedeuten.

– NAG

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