Im Kölner Süden, zwischen Bonner Straße und Vorgebirgsstraße, liegt der Pionierpark – ein Ort, der bislang im Schatten der bekannteren Attraktionen Kölns steht. Hier handelt es sich um ein städtisches Projekt, das als Übergangslösung fungiert und eigentlich den Grundstein für zukünftige Entwicklungen im Bereich der Grünflächen legen soll. Mit einer Fläche von 40.000 Quadratmetern hat dieser Park ein großes Potenzial, aber die Bekanntheit bleibt bislang gering.
Am vergangenen Wochenende durften die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings einige spontane Besucher anziehen – eine trinkfreudige Gruppe ließ ihre Spuren in Form von leeren Bierflaschen und Sektflaschen zurück. Ein flott geschultertes Lebenszeichen in einem ansonsten ruhigen Terrain. Während des Aufenthalts in diesem Park ist die Stille frappierend, ein markanter Kontrast zu den belebten Straßen der angrenzenden Südstadt. Der einzige Zugang zum Park erfolgt über den Bischofsweg, einer Straße, die wenig Einladend für Spaziergänger erscheint. Das Fehlen von Schildern macht es Besuchern beinahe unmöglich, die verborgene Oase zu entdecken.
Pionierpark: Natur und Ruhe in der Stadt
Wie ein Zaubermantel aus Natur und Stille liegt der Pionierpark in Köln. Ein Ort, der sogar im Gedränge der Großstadt einen kleinen Rückzugsort bietet. Ein Spaziergänger mit Hund beschrieb es treffend: „Hier hat man seine Ruhe.“ Abgesehen von den Spaziergängern und den gelegentlichen Geräuschen von vorbeifahrenden Zügen ist der Park ein stiller Zeuge für die heimische Flora und Fauna. Im Vergleich zu den lauten Straßen Kölner Südstadt ist der Pionierpark eine ruhige Flucht aus dem hektischen Stadtleben.
Auf den blühenden Wiesen summen die Bienen und verschiedene Wildblumenarten haben einen neuen Lebensraum gefunden. Zu den bemerkenswertesten Pflanzen gehören die Gewöhnliche Wegwarte, Löwenzahn und die Windblumen-Königskerze. Diese natürliche Vielfalt trägt zu einem lebendigen Ökosystem bei, das sogar von Greifvögeln, Füchsen und Gänsen bewohnt wird. Im Osten des Parks haben Mauereidechsen ihr kleines Reich gefunden und erfreuen sich an einer speziell für sie eingerichteten Umgebung.
Der Blick in die Zukunft
Köln verfolgt mit dem Pionierpark eine Vision: Die Schaffung eines Grüngürtels, der sich bis zum Rhein erstrecken soll. Aktuell sind die Pläne jedoch in einer vorläufigen Phase. Die Stadtverwaltung plant, den Park im Osten zu erweitern und ihn mit dem Sportpionierpark zu verbinden. Diese Entstehung eines weiteren Grünzugs, der auch sportliche Anreize bieten soll – darunter Tischtennisplatten, eine Discgolf-Station und Streetball-Flächen – wird voraussichtlich in naher Zukunft mehr Besucher anziehen.
Doch diese Parks sind letztendlich nur eine Zwischennutzung. Wenn der endgültige Plan für den Inneren Grüngürtel in Köln abgeschlossen ist, soll der Pionierpark zurückgebaut werden. Dabei muss die Stadt umfangreiche Arbeiten zur Bodensanierung durchführen, um diverse Altlasten zu beseitigen. Man fragt sich, wie viele Kölner bis dahin die städtische Ruhe auf den blühenden Wiesen genießen werden, oder ob die Möglichkeit für ein kleines Vergnügen am Wochenende ausreicht, um dieses verborgene Juwel auf der Karte sichtbar zu machen.
Insgesamt ist der Pionierpark ein faszinierendes Projekt, das sowohl viele natürliche Schönheiten als auch die Planung für zukünftige urbane Projekte in sich birgt. Die Stadtverwaltung verspricht, dass der Pionierpark und der Sportpionierpark bald eine bedeutendere Rolle im Stadtbild Kölns spielen werden. Bis es jedoch so weit ist, bleibt der Pionierpark einer der unbekanntesten Schätze Kölns.
– NAG