Ein gigantisches Bauprojekt und ein stolzer Betrag! Die geplante Flüchtlingsunterkunft im Agnesviertel von Köln sorgt für Aufsehen. Die alte Oberfinanzdirektion soll umgebaut werden, und das zu einem saftigen Preis von 110 Millionen Euro. Menschen, die auf der Flucht sind, sollen hier, im Herzen von Köln, ein vorübergehendes Zuhause finden.
Die Stadt Köln ist nicht im Boot, die finanzielle Verantwortung liegt allein bei der Bezirksregierung, die trotz der astronomischen Summe die Investition als wirtschaftlich ansieht. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, dass sich die Umbaukosten auf knapp acht Millionen Euro belaufen werden, und für den zehnjährigen Betrieb sind satte 86 Millionen Euro einkalkuliert. T-Online bestätigt diese Zahlen mit Verweis auf ein internes Dokument der Bezirksregierung.
Ein historisches Gebäude mit einem neuen Zweck
Die ehemalige Oberfinanzdirektion erstreckt sich über drei Gebäudeteile, von denen der denkmalgeschützte Altbau und die frühere Kantine künftig genutzt werden sollen. Während die Sanierung keine dauerhafte Lösung bietet, so soll sie doch den Weg für eine zehnjährige Nutzung ebnen. Die imposante alte Konstruktion birgt die Hoffnung auf eine neue Bestimmung und könnte somit den jahrelangen Leerstand beenden.
Trotz der hohen Kosten wertet die Bezirksregierung das Vorhaben als sinnvoll, da die Mietzahlungen an den landeseigenen BLB fließen und alternative Standorte für eine solche Einrichtung in Köln fehlen. Die Sanierung soll Verwaltungsgebäude in einen sicheren und würdevollen Zufluchtsort verwandeln.
Kritische Stimmen und ein kompliziertes Unterfangen
Dieser Großinvestition stehen jedoch auch kritische Töne gegenüber. Einige Anwohner und Politiker hegen Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf die Wohnqualität und Sicherheit im Viertel. „In seiner aktuellen Form gefährdet der Beschluss, die leerstehenden Gebäude als Erstaufnahmeeinrichtung zu nutzen, die Qualität sowie die Sicherheit im Viertel“, äußerte sich Kurt Metelmann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Neustadt-Nord/Villen-Viertel, skeptisch.
Ein durchaus komplexes Projekt, das die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen deutlich macht. Trotz reduziertem Umfang von ursprünglich geplanten 1000 auf 500 Plätze wird die wirtschaftliche Umsetzung weiter in Frage gestellt. Der Kölner Stadt-Anzeiger hebt hervor, dass ohne diese Lösung das Risiko besteht, dass die Anmietung von alternativen Immobilien auf dem freien Markt notwendig und weitaus teurer wäre.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung