Köln

Kurator Kaspar König: Sein Erbe in Millionenrahmen versteigert!

Der verstorbene Kunstkurator Kaspar König versteigerte seine beeindruckende Sammlung in Berlin für sechs Millionen Euro, darunter das wertvollste Werk, ein Gemälde von On Kawara, und schockierte die Kunstwelt mit seinem selbst organisierten Abschied vor seinem Tod im Alter von 80 Jahren.

Der kürzlich durchgeführte Verkauf einer bedeutenden Kunstsammlung, organi­siert vom renommierten Kurator Kaspar König, hat in der Kunstwelt hohe Wellen geschlagen. König, der am 9. August, im Alter von 80 Jahren in Berlin verstarb, plante den Verkauf seiner Werke eigenständig mit Blick auf sein bevorstehendes Ableben.

Insgesamt wurde die Sammlung für beeindruckende sechs Millionen Euro versteigert. Besonders auffällig war das Gemälde „May 7, 1967“ des japanischen Konzeptkünstlers On Kawara, das für über eine Million Euro den höchsten Preis erzielte. Die Kunstsammlung umfasste auch eine Bleistiftzeichnung des deutschen Romantikers Caspar David Friedrich, die für 66.000 Euro verkauft wurde. Diese zeichnete sich durch eine Waldstudie aus, die Friedrich für die spätere farbliche Umsetzung des Lichteinfalls nutzte und auf der er wichtige Zahlen notierte. Ein weiteres Highlight war ein Kleiderständer mit dem provokanten Titel „Ghost Wardrobe for M.M.“ des Pop-Art-Künstlers Claes Oldenburg, der ebenfalls unter den Hammer kam.

Kaspar Königs Einfluss auf die Kunstszene

König war nicht nur ein leidenschaftlicher Kurator, sondern auch ein bedeutender Kunstkenner. Bereits im zarten Alter von 23 Jahren stellte er eine Ausstellung mit Arbeiten von Claes Oldenburg in Stockholm zusammen. Von 2000 bis 2012 übte er das Amt des Direktors des Museums Ludwig in Köln aus, wo er seine Expertise und seinen Geschmack in die Weiterentwicklung des Museums einbrachte. Unter seiner Leitung wurde das Haus zu einem der führenden Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland.

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Der Gesamtwert der versteigerten Sammlung unterstreicht den kulturellen Wert, den diese Werke ausstrahlen. Der Verkauf erfolgte in einer Zeit, in der die Nachfrage nach zeitgenössischen Kunstwerken weiter steigt, und zeigt, wie wichtig es ist, Kunstwerke nicht nur als ästhetische Objekte, sondern auch als kulturelle Investitionen zu betrachten.

Die Entscheidung von König, seine Sammlung während seines Lebens zu veräußern, wirft einige Fragen auf. Solche Verkäufe sind häufiges Thema in der Kunstwelt, da sie nicht nur den ökonomischen Wert der Kunstwerke darstellen, sondern auch emotionale und biografische Geschichten beinhalten. König wollte offensichtlich sicherstellen, dass seine Sammlung in einem angemessenen Kontext weiterlebt und von anderen geschätzt wird.

Diese Entwicklungen und der damit verbundene Verkauf haben in der Kunstszene zu intensiven Diskussionen über den Wert von Kunst und die Rolle von Kunstsammlern geführt. Der Überblick über die Sammlungen von bedeutenden Kuratoren wirft Fragen auf, wie ihre Werke nach ihrem Tod behandelt werden sollten und welche Bedeutung sie in der zeitgenössischen Kunstvermittlung haben. Der Fall von Kaspar König ist dabei kein Einzelfall, sondern eher Teil eines größeren Trends in der Kunstwelt.

Für detaillierte Informationen zum Verkauf und den Kunstwerken führt der Weg zur Berichterstattung auf www.deutschlandfunk.de.

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