Köln. Am 31. Oktober 2024 wurde der neue Betroffenenbeirat des Erzbistums Köln offiziell ins Leben gerufen. Dieser setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen, die bis Ende Oktober 2026 im Amt bleiben werden. Ihre Ernennung, die von Kardinal Rainer Maria Woelki vorgenommen wurde, unterstreicht die Wichtigkeit ihrer Aufgabe im Kontext der systematischen Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Der Betroffenenbeirat wird von einem Beraterstab unterstützt, der aus externen Experten besteht. Dieser Beirat hat sich bereits aktiv mit Themen wie Präventionsarbeit und geistlichem Missbrauch auseinandergesetzt und plant Veranstaltungen zur Erinnerung und Aufklärung über Missbrauch, wie die kürzlich durchgeführte Gedenkveranstaltung „Mitten im Sturm“, die am 19. November stattfand, berichtet das Erzbistum Köln.
Gleichzeitig sieht sich der Betroffenenbeirat mit heftiger Kritik konfrontiert, insbesondere in Bezug auf die öffentliche Debatte über sexuellen Missbrauch innerhalb der Kirche. In einer Erklärung hat der Beirat die Instrumentalisierung ihrer Erfahrungen durch kirchenpolitische Diskussionen zurückgewiesen. Peter Bringmann-Henselder, der ehemalige Sprecher des Gremiums, betonte, dass die fortwährenden medienwirksamen Auseinandersetzungen um Missbrauch zunehmend schmerzhaft für die Mitglieder seien. Innerhalb der Position des Beirats werde um einen sachbezogenen Dialog gebeten, anstatt ihre Stimmen in einem anhaltenden "Medienspektakel" zu verlieren. Der Betroffene äußerte ebenfalls, dass trotz Kritik an der Leitung des Erzbistums ihre Ideen zur Erstellung eines Gutachtens von ihnen selbst eingebracht werden konnten, was als positiver Schritt gewertet wird, so die Berichterstattung von katholisch.de.
Der Betroffenenbeirat steht jedoch nicht alleine da, denn die interne Dynamik wird durch die kritischen Stimmen ehemaliger Mitglieder zusätzlich angeheizt. Die Debatten über deren gegenwärtige und frühere Vertreter werfen Fragen auf, die für die Arbeit des Beirats nicht nur relevant, sondern auch persönlich belastend sind. Kritiker befürchten, dass solche Auseinandersetzungen die notwendige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch innerhalb der Kirche in den Hintergrund drängen. Die öffentliche Diskussion soll nun jedoch effektiver und respektvoller durchgeführt werden, um die Interessen der Betroffenen zu wahren und für Klarheit und Transparenz zu sorgen.
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