Das Halbfinale der US Open am vergangenen Wochenende hat gezeigt, dass Tennis nicht nur ein Spiel, sondern ein deutliches Nervenspiel ist. Der italienische Tennisstar Jannik Sinner, der sich zum Favoriten gemausert hat, hat in einem mitreißenden Match gegen den britischen Außenseiter Jack Draper triumphiert. Doch das Spiel war alles andere als einfach – Drama und Aufregung waren an der Tagesordnung.
Obwohl Sinner den Sieg mit 7:5, 7:6 (7:3), 6:2 für sich entscheiden konnte, musste er nach einem schmerzhaften Sturz auf sein linkes Handgelenk behandelt werden. In einem unglücklichen Moment während des Spiels fiel er, als er versuchte, einen schwierigen Ball zu erreichen. Diese Verletzung sorgte für kurzzeitige Anspannung, sowohl für ihn als auch für seine Anhänger auf den Tribünen.
Ein emotionales Aufeinandertreffen
Und als ob das nicht genug wäre, erlebte Draper ebenfalls seine eigene Drama-Runde. Der 22-Jährige hatte mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen und übergab sich während des Spiels mehrfach. Dies führte zu einer besonders emotionalen Situation auf dem Platz. Draper sprach nach dem Match offen über seine Ängste in solchen entscheidenden Momenten: „Ich bin ein ängstlicher Mensch. Wenn alles zusammenkommt, fühle ich etwas Übelkeit auf dem Platz.“
Klingt nach einem echten Kampf, nicht wahr? Sinner zeigte sich als verständnisvoller Freund und Gegner: „Es war ein sehr physisches Match. Halbfinals bei einem Grand Slam sind etwas anderes. Du spürst sehr viel Anspannung.“ Seine empathischen Worte verdeutlichen die besondere Verbindung, die die beiden jungen Spieler teilen. Der Wettkampf war nicht nur ein physischer, sondern auch ein emotionaler Drahtseilakt.
Für Sinner bedeutet dieser Erfolg die Chance, den zweiten Grand-Slam-Titel seiner Karriere zu gewinnen, nachdem er bereits die Australian Open im Januar für sich entscheiden konnte. Im Finale trifft er auf den Sieger aus der Partie zwischen Alexander Zverevs Bezwinger Taylor Fritz und Frances Tiafoe, was die Spannung nochmals erhöht.
Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass Sinner vor dem Turnier besonders unter Beobachtung stand, nachdem zwei positive Doping-Tests im Frühjahr seinen Namen in die Schlagzeilen brachten. Dennoch gelang es ihm, sich auf das Spiel zu konzentrieren und trotz aller Ablenkungen zu glänzen.
Auf der anderen Seite zeigte Draper vielversprechende Ansätze, konnte jedoch seine Nerven nicht ganz im Griff behalten. Insgesamt gelangen ihm zehn Doppelfehler, was zu seinem letztendlichen Ausscheiden beitrug. Für einen Spieler, der in diesem Turnier zuvor keinen Satz abgegeben hatte, war dies ein herber Rückschlag.
In der hitzigen Atmosphäre des Spiels war die Hitze ein ständiger Begleiter. Draper versuchte, seinen Körper durch Eis-Handtücher und kalte Luft am Leben zu halten, was ihm jedoch nur bedingt gelang. Sinner meinte nach seinem Sturz, dass die Behandlung des Handgelenks auf der Bank ihm geholfen habe, besser ins Spiel zurückzukehren. „Es wird anders sein, wenn es kälter ist“, äußerte er hoffnungsvoll. “Hoffentlich gibt es nichts, worüber ich mich sorgen muss.”
Und so fand dieses spannende Halbfinale seinen Abschluss, doch die Erinnerung an die Kampfbereitschaft und die Emotionen, die auf dem Platz ausgetragen wurden, werden in den Köpfen der Zuschauer lange nachklingen. Sinner steht nun vor der Möglichkeit, Geschichte zu schreiben, während Draper sich in eine Phase des Nachdenkens begeben muss, um zukünftig stärker zurückzukehren.
– NAG