In der hektischen Weihnachtszeit wird die Bedeutung der TelefonSeelsorge Oberberg besonders deutlich. Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein ehrte die ehrenamtlichen Mitarbeiter an Heiligabend und nannte sie die „stillen Stars“ der Gesellschaft. Ihre Arbeit ist nicht nur in der festlichen Zeit von Bedeutung, sondern das ganze Jahr über unverzichtbar. Einsamkeit ist ein ernstes Problem, das besonders während der Feiertage viele Menschen trifft. Helmenstein betonte: „Wenn wir mit diesem überkonfessionellen Angebot nur einen einzigen schlimmen Fall verhindern, hat es sich schon gelohnt.“ In 2023 verzeichnete die TelefonSeelsorge in Oberberg bereits 8.251 Kontakte und 7.288 Gespräche. Von diesen Anrufen kommen 40 Prozent von Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, hauptsächlich Depressionen.
Ehrenamtliche Arbeit ohne Unterbrechung
Die TelefonSeelsorge ist 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr erreichbar. 43 Ehrenamtliche arbeiten im Schichtsystem, um Hilfesuchenden beizustehen. Sollte in Oberberg einmal kein Telefon bereit stehen, nehmen andere Standorte in Bonn, Rhein-Sieg-Kreis oder Köln den Anruf entgegen. Arno Molter, der Leiter der Einrichtung, hebt hervor, dass die emotionale Intensität der Gespräche im Dezember stark ansteigt. „In der dunklen Jahreszeit werden die Gespräche tiefer, die Qualität ist eine andere“, so Molter. Dies spiegelt sich auch in den Themen wider, die von der Corona-Pandemie bis zu persönlichen Sorgen reichen, wobei die Teilnehmer oft mehr sprechen als der Seelsorger.
Um die notwendige Unterstützung weiter gewährleisten zu können, suchen die Organisationen kontinuierlich nach neuen Ehrenamtlichen. Jedes Jahr findet eine Ausbildungsrunde statt, in der die Teilnehmer für ihre anspruchsvolle Aufgabe geschult werden. Die Ausbildungskosten belaufen sich auf 15.000 Euro, was eine Herausforderung darstellt. Ein Lichtblick für die Telefonseelsorge war der Besuch des Bürgermeisters, der einen Scheck über 2.500 Euro überbrachte, um die wichtige Arbeit finanziell zu unterstützen, wie auf telefonseelsorge-oberberg.de zu lesen ist. Arno Molter wünscht sich, „mehr Gemeinschaft statt Gesellschaft“, und fordert mehr persönliche Interaktionen trotz der Zunahme digitaler Kontakte.
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