Fortuna Köln hat in der Fußball-Regionalliga West seine Tabellenführung verloren. Gleich zum Auftakt des achten Spieltags trat der Südstadt-Klub am Samstag im Stadion am Lotter Kreuz gegen die Sportfreunde Lotte an, musste sich jedoch mit einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden begnügen. Bei schönstem Wetter und 1312 Zuschauern auf den Rängen fiel der Ausgleichstreffer für Lotte erst in der 96. Minute, was die Enttäuschung in den Reihen von Fortuna verstärkte.
Die Spieler von Trainer Matthias Mink waren nach dem Schlusspfiff niedergeschlagen auf dem Rasen liegen geblieben. Mink äußerte den Schmerz seiner Mannschaft: „Es tut weh, wenn man so spät den Ausgleich bekommt. Wir sind sehr enttäuscht und angefressen. Wir sind es aber selbst schuld, wir haben eine gute und kontrollierte Halbzeit gespielt.“ Diese Frustration war verständlich, denn die Kölner hätten die Begegnung für sich entscheiden können, nachdem sie in der zweiten Halbzeit durch einen Elfmeter in Führung gingen.
Eine Schlüsselszene des Spiels war der Elfmeter, der in der 78. Minute zugesprochen wurde. Nachdem sich Budimbu im Strafraum durchgesetzt hatte und von einem Verteidiger von Lotte gefoult wurde, trat Stipe Batarilo an und verwandelte den Elfmeter sicher. Mink hatte nach dem Match das Gefühl, dass Lotte nach der 60. Minute nachgelassen hatte, was die Hoffnung auf einen Sieg nährte.
Trotz des Führungstreffers schaffte es Fortuna Köln nicht, die knappe Führung zu verteidigen. Ein fataler Fehler in der Verteidigung führte in der Nachspielzeit zum späten Ausgleich durch Burinyuy Nyuydine. Mink analysierte die Situation: „Ein langer Schlag kam noch nach vorne, den zweiten Ball verteidigen wir nicht gut. Es ist sehr ärgerlich.“ Diese punktuelle Unachtsamkeit hat für den Klub unmittelbare Konsequenzen: Rot-Weiß Oberhausen und der MSV Duisburg konnten an Fortuna vorbeiziehen, wodurch die Kölner nun auf dem dritten Tabellenplatz stehen.
Die aktuelle Form von Fortuna Köln ist zudem besorgniserregend. Nach drei sieglosen Spielen, von denen zwei gegen starke Gegner endeten, wird am kommenden Samstag ein dringend benötigter Sieg gegen Gütersloh benötigt, um den Anschluss an die Spitze der Tabelle nicht zu verlieren.
In der letzten Partie trat die komplett unveränderte Startelf an, die auch beim torlosen Remis gegen den MSV Duisburg gespielt hatte. Während des Spiels war der Verlauf von vielen Zweikämpfen und Unterbrechungen geprägt, was den Spielfluss beeinträchtigte. Besonders in der ersten Halbzeit schienen die Kölner jedoch das Spiel gut im Griff zu haben, konnten aber nicht die nötigen Torerfolge erzielen.
Das Interview mit Trainer Mink verdeutlicht die Enttäuschung und das Unverständnis über die verpassten Chancen: „Irgendwo müssen wir das Tor dann schießen, wir hatten sechs, sieben gute Momente.“ Das Team muss sich jetzt schnellstmöglich aufrappeln und seine Leistung steigern, um die aktuelle Talfahrt zu beenden, bevor es die Glaubwürdigkeit in ihrer eigenen Fähigkeit verliert.
Die Ereignisse und die unverhoffte Wendung im Spiel haben in den letzten Minuten Fans und Spieler in tiefe Enttäuschung gestürzt. Die Regelmäßigkeit der Tischwechsel in der Regionalliga West sorgt dafür, dass die Teams immer auf der Hut sein müssen. Gute Leistungen allein sind nicht ausreichend, um die Konkurrenz dauerhaft hinter sich zu lassen. Der Druck, den Platz in der oberen Tabellenregion zu behalten, wird für die Fortuna immer größer. Um weiterhin im Aufstiegsrennen zu bleiben, sind solide Leistungen und Punkte gegen kommende Gegner nötig.
(Die Hintergründe zu diesen Entwicklungen sind im Artikel von www.ksta.de nachzulesen.)