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Christoph Daum: Ein Kämpfer bis zum Schluss – Ein Ehrenwort zum Abschied

Christoph Daum, der ehemalige Fußballtrainer und Kämpfer gegen den Krebs, ist am 24. August im Alter von 70 Jahren in Köln gestorben, was das Ende eines bewegten Lebens markiert, das viele prägende Momente im deutschen Fußball hinterlassen hat.

Köln (dpa) – Christoph Daum, ein Name, der in der Welt des deutschen Fußballs unvergessen bleibt, ist am 24. August 2023 im Alter von 70 Jahren verstorben. Der frühere Meistertrainer hat in seiner Karriere unzählige Erfolge gefeiert, jedoch auch mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, die sein Leben prägten. Während seiner letzten Monate litt Daum unter den Auswirkungen seiner Krebserkrankung, die schließlich zu seinem Tod führte. Trotz der körperlichen Beschwerden war es ihm wichtig, weiterhin seinen Kampfgeist zu zeigen und der Öffentlichkeit Mut zu machen.

Bis zu seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit hatte Daum sich nicht nur in Fußballkreisen, sondern auch in Talkshows und Podcasts zu Wort gemeldet. „Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht“, war eine oft gehörte Botschaft, die Daum in seinen letzten Jahren immer wieder vermittelte. Diese Worte spiegelten seinen unermüdlichen Kampf gegen die Krankheit wider und dienten auch vielen anderen als Inspiration.

Daums unverwechselbarer Lebensweg

Daum wuchs in Duisburg auf, wo er früh lernte, sich gegen größere und stärkere Mitschüler zur Wehr zu setzen. Diese kämpferische Einstellung begleitete ihn in seiner gesamten Trainerkarriere. Als Trainer des 1. FC Köln brachte er das Team in der Bundesliga zum Erfolg und setzte ein Zeichen, indem er direkt die Übermacht des FC Bayern in Frage stellte. Der Vorstoß gegen den legendären Vorstand Uli Hoeneß war dabei nur eine Episode in einer Karriere voller Höhen und Tiefen.

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Seine größten Herausforderungen kamen jedoch nicht nur vom Spielfeld. Ende der 90er Jahre war er in die skandalumwitterte Kokain-Affäre verwickelt, was ihm einen sicheren Job als Bundestrainer kostete. Dennoch blieb sein Aufstieg unaufhaltsam. Er feierte Titelgewinne in Österreich und der Türkei, führte den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga und war immer wieder dafür bekannt, mit Sprüchen wie „Du kannst hinfallen. Es ist auch nicht entscheidend, wie oft du hinfällst. Du musst nur immer wieder aufstehen“ andere zu motivieren.

Ein bleibendes Vermächtnis

Zuletzt fand noch eine große Feier zu seinem 70. Geburtstag statt, bei der viele Weggefährten, darunter der ehemalige Weltklassespieler Michael Ballack und DFB-Sportdirektor Rudi Völler, zusammenkamen, um das Leben und den Kampfgeist von Daum zu feiern. Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt bereits stark von seiner Krankheit gezeichnet war, zeigte er sich ungebrochen und positiver Stimmung.

Sein Tod löste bei vielen eine Welle der Trauer aus und veränderte die Wahrnehmung von Daum, der zuvor oft polarisiert hatte. Die Öffnung über seine Krebserkrankung führte dazu, dass er nicht nur als umstrittener Charakter, sondern auch als Mensch wahrgenommen wurde, der durch seine Offenheit viele Menschen berührte und ihnen Hoffnung gab.

Daums Rückendeckung fand sich sogar im Lager seines ehemaligen Rivalen Uli Hoeneß, mit dem er öffentlich versöhnte. Diese Gesten zeigen, wie weitreichend und tief das Erbe von Christoph Daum ist. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Trainer, sondern auch ein Charakter, der mit seinen Geschichten und Anekdoten den deutschen Fußball auf unvergessliche Weise bereichert hat.

Ein Leben im Zeichen des Fußballs

Ob als Sprücheklopfer oder als ernsthafter Motivator – Christoph Daum wird immer in Erinnerung bleiben als jemand, der niemals in Vergessenheit geraten wird. Seine Sprüche und seine unerschütterliche Entschlossenheit, weiterzumachen, mögen nicht nur die Herzen der Fußballfans, sondern auch die Lebensgeister vieler Menschen außerhalb des Sports berührt haben. „Der Unterschied zwischen gut und spitze ist oft nur eine Fußspitze“, ein solches Zitat fasst seine Einstellung zum Leben zusammen. Mit seiner Leidenschaft und seinem unvergesslichen Charisma hat er eine Lücke hinterlassen, die kaum zu füllen sein wird.

Christoph Daum hinterlässt nicht nur ein reiches Erbe in der Fußballwelt, sondern auch ein bedeutendes kulturelles und gesellschaftliches Erbe. Er war bekannt für seine unkonventionellen Methoden und seinen scharfen Verstand, die ihn zu einem der markantesten Charaktere des deutschen Fußballs machten. Geboren am 24. Januar 1953 in Dinslaken, begann Daum seine Fußballkarriere nicht als Spieler, sondern als Trainer. Er entwickelte schnell einen Ruf für seine Fähigkeit, junge Talente zu fördern und aus ihnen Spitzenspieler zu formen. Dass er sein Handwerk mit Leidenschaft betrieb, bewies er in verschiedenen Vereinen, darunter der 1. FC Köln, VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen.

Einfluss auf den deutschen Fußball

Daums Einfluss auf den deutschen Fußball manifestierte sich nicht nur in seiner Erfolge mit den Vereinen, die er trainierte, sondern auch in der Entwicklung des Spielstils seiner Mannschaften. Er war ein Verfechter des offensiven Spiels und setzte oft auf eine aggressive Pressing-Taktik, die vielen seiner Gegner Schwierigkeiten bereitete. Seine Teams waren für ihre Kreativität und ihren Kampfgeist bekannt. Diese Eigenschaften waren auch entscheidend, als Daum Bayern München, einen der erfolgreichsten Vereine Deutschlands, mit seinem Team von Bayer Leverkusen in der Bundesliga herausforderte.

Seine Rückkehr zum FC Köln, seinem Herzensverein, war ein weiteres Schlüsselereignis in seiner Karriere. Daum gelingt es, die Mannschaft nicht nur in die Bundesliga zurückzuführen, sondern auch den Verein dann stabil zu halten. Dieses Engagement, kombiniert mit seiner Verbindung zur Stadt Köln, machte ihn zu einer Legende im Fußball.

Gesundheit und gesellschaftliches Engagement

Sein Kampf gegen den Krebs und die Offenheit, mit der er über seine Krankheit sprach, hatten eine tiefgreifende Wirkung auf viele Menschen. In sozialen Medien und in öffentlichen Auftritten forderte er andere auf, sich nicht von Krankheiten niederdrücken zu lassen. Durch seine prominente Stellung in der Gesellschaft und seinen Einfluss auf die Fans konnte er das Bewusstsein für Krebserkrankungen und die Wichtigkeit der Früherkennung schärfen.

Daum nahm an verschiedenen Initiativen teil und gab Einblicke in seine eigene Krankheitsgeschichte, um andere Betroffene zu ermutigen. Diese Art des Engagements und die Art und Weise, wie er den Kampf an die Öffentlichkeit brachte, zeigen einen anderen Aspekt seines Charakters: die Fähigkeit, Menschen in schwierigen Zeiten Hoffnung und Motivation zu bieten.

Sein Tod hat eine Lücke im deutschen Fußball hinterlassen. Viele Menschen, sowohl im Sport als auch in der Gesellschaft, werden seine Botschaften, seine Lebensfreude und seinen unermüdlichen Kampfgeist weiterhin in Erinnerung halten. Die Angebote in der Fußballszene, die sich mit mentaler Gesundheit und Sportphänomenen befassen, erhalten durch Daums Vermächtnis zusätzlichen Nachdruck.

– NAG

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