Leverkusen (dpa) – Am Samstagabend erlebte die Fußballwelt ein spannendes Duell in der BayArena, als Bayer Leverkusen im ersten Heimspiel der Saison eine überraschende Niederlage gegen RB Leipzig hinnehmen musste. Nach einer beeindruckenden Serie von 35 Bundesligaspielen ohne Niederlage verloren die Leverkusener diesmal mit 2:3. In diesem packenden Topspiel war es die Wiederkehr der Leipziger, die ihren eigenen Negativlauf gegen den Titelverteidiger beendeten.
Vor 29.615 Zuschauern war es ein Spiel voller Emotionen, in dem die Leverkusener zunächst die Oberhand hatten. Defensive Schwächen mussten allerdings bestraft werden, wie Jonathan Tah nach dem Spiel kritisch anmerkte. «Die Tore, die wir kriegen, sind viel zu einfach», stellte der erfahrende Abwehrspieler fest, der trotz der Niederlage weiter an die Fähigkeiten seiner Mannschaft glaubt. Die Leverkusener konnten zunächst durch Treffer von Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo in Führung gehen, doch die Leipziger ließen sich nicht entmutigen.
Die Wende in der zweiten Halbzeit
Die Partie nahm eine dramatische Wendung nach der Halbzeitpause, als die Gäste aufdrehten und den Druck auf die Leverkusener Abwehr erhöhten. Kevin Kampl brachte den Anschluss mit einem Tor in der 45.+7 Minute, und die Leipziger bauten darauf auf. Wie aus dem Nichts gelang es Lois Openda, zweimal in der zweiten Hälfte zu treffen und die Partie zu drehen. Sein erster Treffer in der 57. Minute fiel nach präziser Arbeit im Angriff, während sein zweites, ein Überraschungsschuss in der 80. Minute, Torhüter Kovar keine Chance ließ.
Leverkusens Trainer Xabi Alonso hatte einige Aufstellungen in seiner Startelf geändert und auf eine erfahrene Mannschaft gesetzt, was sich zunächst auszuzahlen schien. Die Gäste waren jedoch bereit, den Kampf anzunehmen, auch wenn sie auf bewährte Kräfte setzten und neue Spieler nicht in die Startelf berücksichtigten. Bei Leipzig gab es personelle Umstellungen, spätestens als Amadou Haidara verletzungsbedingt das Feld verlassen musste. Trainer Marco Rose wechselte bereits in der ersten Halbzeit und musste sich anschließend von der Seitenlinie mit einer Gelb-Roten Karte verabschieden, nachdem er sich zu lautstark über Schiedsrichterentscheidungen beschwerte.
Ein respektvolles Aufeinandertreffen
Trotz der für Leverkusen schmerzhaften Niederlage gab es nach dem Spiel eine respektvolle Atmosphäre zwischen den Fans und der Mannschaft. Die Meisterhelden wurden für ihre Erfolge und die starke Leistung in der ersten Halbzeit gefeiert. «Es gibt ein richtig gutes Gefühl. Wir müssen an uns glauben. Wir haben ein unglaubliches Potenzial», äußerte der Sportdirektor von RB Leipzig, Rouven Schröder, nach der Begegnung und betonte das Vertrauen in sein Team.
Es bleibt abzuwarten, wie Bayer Leverkusen nach diesem Rückschlag weitermacht. Es war eine ungewollte Premiere für die Saison 2023/24, doch die Aufarbeitung und die Möglichkeit zur Verbesserung bieten Raum für Optimismus auf dem Weg zurück zur Siegesserie.
– NAG