Am Samstag, dem 24. August, wird die ukrainische Gemeinschaft in Kleve ein besonderes Ereignis zelebrieren, das von großer Bedeutung ist. An diesem Tag wird der Unabhängigkeitstag der Ukraine gefeiert, und geflüchtete Ukrainer, die wegen des kriegerischen Konflikts in ihre alte Heimat fliehen mussten, versammeln sich auf dem Koekkoekplatz, um ihrer Nation zu gedenken.
Die Feierlichkeiten beginnen um 12.30 Uhr, und es wird eine Vielzahl von Aktivitäten geben, die den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, etwas über die ukrainische Kultur zu erfahren und in den Austausch mit anderen zu treten. Ein hervorstechendes Merkmal dieser Gedenkfeier ist der Auftritt von Anastasiia Halushko, einer talentierten Künstlerin, die bereits seit 2012 im Musikgeschäft tätig ist.
Ein Fest der Begegnung
Organisiert wird das Event maßgeblich von Alina Mykhailenko, die mittlerweile als Lehrerin an der Joseph-Beuys-Gesamtschule arbeitet. Ihr Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der sowohl Einheimische als auch ukrainische Flüchtlinge zusammenkommen können, um miteinander ins Gespräch zu kommen. „Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen und kennenlernen“, sagt Mykhailenko.
Ein weiterer ansprechender Aspekt der Gedenkfeier sind die kulinarischen Köstlichkeiten, die angeboten werden. Verschiedene Frauen aus der ukrainischen Gemeinde haben traditionelle Gerichte vorbereitet, die den Besuchern die Möglichkeit geben, die Geschmäcker der Ukraine zu entdecken. Zudem werden Spenden für humanitäre Zwecke in der Ukraine gesammelt, um Betroffenen des Konflikts zu helfen.
Eine weitere Attraktion der Veranstaltung ist der Singkreis Kvitka Kleve, der regelmäßig ukrainische Volkslieder einstudiert und auftritt. Der Singkreis hat sich fest in der Klever Gemeinschaft etabliert, und seine Mitglieder präsentieren stolz die reiche Musiktradition ihres Landes. Ihre Musik wird sicher dazu beitragen, eine Atmosphäre der Solidarität und Freude zu schaffen.
Anastasiia Halushko bringt mit ihrer Musik eine besondere Note in die Veranstaltung. Die in Odessa geborene Musikerin hat sich über die Jahre einen Namen gemacht und bereits zahlreiche Auftritte gehabt. Ihr Engagement für die ungelösten Fragen der Heimat wird durch ihre sozialen Medien, insbesondere durch Podcasts, kenntlich, die sie über den Konflikt und das Leben in der Ukraine produziert hat. Jetzt lebt sie in Deutschland, wo sie nicht nur auf Partys spielt, sondern auch eigene Events wie die „Broken Jungle Party“ in Kleve organisiert.
Die Bedeutung des Unabhängigkeitstags
Der Unabhängigkeitstag ist mehr als nur ein Feiertag; er steht für die Hoffnung und den unerschütterlichen Willen, den Frieden zurückzugewinnen und die eigene Identität zu bewahren. Für die ukrainische Gemeinschaft in Kleve ist dieser Tag eine Gelegenheit, den Kampf um die Freiheit und die Souveränität der Ukraine ins Gedächtnis zu rufen. „Es ist unsere Pflicht, unsere Kultur und unsere Geschichte am Leben zu erhalten, egal wo wir sind“, sagt Mykhailenko.
Diese Gedenkfeier ist somit nicht nur ein Zeichen der Solidarität unter den geflüchteten Ukrainern, sondern auch eine Einladung an alle Kleverinnen und Klever, sich mit der ukrainischen Gemeinschaft zu verbinden und eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. In Zeiten der Unsicherheit kann die Unterstützung und das Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft eine große Veränderung bewirken.
Die geplanten Feierlichkeiten am 24. August sind ein Beispiel dafür, wie wichtig kulturelle Austauschformate in Krisenzeiten sind. Sie bieten nicht nur Raum für Erinnerungen und Traditionen, sondern auch für Hoffnung und neue Verbindungen. Gerade in solch sensiblen Zeiten wird der Wert des Miteinanders und der Unterstützung deutlich, was auf dem Koekkoekplatz wahrhaftig zelebriert werden kann.
Hintergrund zum Unabhängigkeitstag der Ukraine
Der Unabhängigkeitstag der Ukraine wird jedes Jahr am 24. August gefeiert und erinnert an die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine von der Sowjetunion im Jahr 1991. Dieses Ereignis markiert einen zentralen Punkt in der Geschichte des Landes und wird von der ukrainischen Gemeinschaft weltweit gefeiert. Die Feierlichkeiten beinhalten oft Paraden, kulturelle Veranstaltungen und verschiedene Gedenkfeiern. In den letzten Jahren hat sich der Fokus dieser Feierlichkeiten besonders auf die Kriegs- und Fluchterfahrungen von Ukrainern verschoben, die durch den anhaltenden Konflikt in der Ostukraine und die russische Invasion 2022 verstärkt wurden.
Die politische Lage in der Ukraine ist weiterhin angespannt, und der Unabhängigkeitstag bietet der Diaspora eine Gelegenheit, ihre Solidarität mit den Menschen im Heimatland zu demonstrieren. Dies geschieht sowohl durch aktive Feiern als auch durch humanitäre Hilfe, die weiterhin benötigt wird. Die Organisation des Events in Kleve trägt zu einer stärkeren Sichtbarkeit der ukrainischen Kultur und der gegenwärtigen Herausforderungen bei.
Statistiken zu ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland
Die Flüchtlingskrise in Folge des Ukraine-Kriegs hat in Deutschland zu einem dramatischen Anstieg der Zahl ukrainischer Flüchtlinge geführt. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind bis Ende 2023 mehr als 1,5 Millionen Ukrainer nach Deutschland geflüchtet. Das Land hat sich als einer der Hauptanlaufpunkte für ukrainische Geflüchtete etabliert, und viele Städte und Gemeinden sind aktiv bemüht, diese Menschen zu unterstützen.
Die Integration dieser Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft ist ein bedeutendes Thema. Viele lokale Initiativen, wie in Kleve, fördern den Austausch zwischen der ukrainischen und der deutschen Gemeinschaft, was nicht nur zur kulturellen Bereicherung beiträgt, sondern auch die Integration erleichtert. Dabei wird oft auf die Besonderheiten der ukrainischen Kultur und Lebensweise eingegangen, die durch Veranstaltungen wie die Gedenkfeier zum Unabhängigkeitstag ins öffentliche Licht gerückt werden.
Die Rolle von Künstlern und der Kultur
Künstler wie Anastasiia Halushko spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewahrung und Förderung der ukrainischen Kultur im Exil. Musik, Tanz und andere Ausdrucksformen tragen wesentlich zur Bildung eines Gemeinschaftsgefühls unter Flüchtlingen bei und helfen, die Traumata des Krieges zu verarbeiten. Halushko selbst nutzt ihre Plattform, um auf die Situation in der Ukraine aufmerksam zu machen und den Menschen eine Stimme zu geben. Durch ihre Auftritte und Veranstaltungen trägt sie dazu bei, die ukrainische Identität in Deutschland sichtbarer zu machen und gleichzeitig humanitäre Hilfsaktionen zu unterstützen.
Die Mischung aus kulturellen Darbietungen, kulinarischen Angeboten und sozialer Interaktion bei solchen Veranstaltungen schafft nicht nur einen Raum für Trauer und Gedenken, sondern auch für Hoffnung und Gemeinschaftsbildung. Zudem stellen sie einen wichtigen Beitrag zur psychologischen Unterstützung der Geflüchteten dar.
– NAG