In Kevelaer wird am Dienstag, dem 2. September, ein wichtiger Schritt zur Überprüfung der Wasserqualität unternommen. Das Labormobil der VSR-Gewässerschutz-Organisation steht von 11 bis 13 Uhr auf dem Roermonder Platz bereit, um Brunnenbesitzern die Möglichkeit zu geben, ihr Brunnenwasser analysieren zu lassen. Dies folgt auf die Erkenntnisse, die in diesem Jahr bereits in Uedem, Straelen und Kranenburg gesammelt wurden, wo 113 Brunnenbesitzer ihr Wasser zur Prüfung mitgebracht hatten.
Die Ergebnisse aus den vorherigen Tests waren besorgniserregend: Bei 33 Wasserproben wurden Werte festgestellt, die die Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm Nitrat pro Liter überschreiten. Physiker Harald Gülzow, Mitglied des Vorstandes von VSR-Gewässerschutz, erklärt, dass die Nitratbelastung im Brunnenwasser trotz strenger Vorschriften für Düngemengen und -zeiten nicht ausreichend gesenkt werden konnte.
Bedrohungen für die Wasserqualität
Die Problematik betrifft nicht nur die in den Tests festgestellten Nitratwerte, sondern auch die Zunahme von Bakterienbelastung, die durch Starkregenfälle verstärkt wurde. Solche Wetterereignisse können Bakterien in die Brunnen spülen, häufig verursacht durch undichte Brunnendeckel oder Brunnenschächte, sowie durch defekte Abwasserleitungen, die das Abwasser in das Grundwasser gelangen lassen. Besonders gewarnt wird vor gefährlichen Bakterien wie Escherichia coli (E.coli), die in solchen Fällen einen ernsthaften Gesundheitsrisiken darstellen können.
VSR-Gewässerschutz bietet nicht nur die Wasseranalyse an, sondern stellt auch eine Checkliste bereit, die Brunnenbesitzern helfen soll, potenzielle bakterielle Belastungen zu identifizieren und zu beseitigen, um die Nutzungsmöglichkeiten ihres Brunnenwassers zu erhöhen. Zudem wird angeboten, Bürger bei Fragen zu den Gutachten jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr telefonisch zu beraten.
Die Bedeutung der Regenwasserversickerung
Ein zentraler Bestandteil der Aufklärung am Informationsstand ist das Bewusstsein über die Versickerung von Regenwasser im Garten. Heinz Wilhelm Hülsmans erläutert, wie wichtig diese Praxis ist, um den Grundwasserspiegel zu stabilisieren. Niederschlag, der in regenreichen Monaten im Boden versickert, hilft, die Grundwasserspeicher wieder aufzufüllen und Wasser für trockenere Monate zu speichern.
Die VSR-Gewässerschutz-Organisation hat ebenfalls eine Anleitung auf ihrer Homepage veröffentlicht, die Bürger darüber informiert, wie sie den aktuellen Grundwasserspiegel im Kreis Kleve abrufen können. Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung ist eine Antwort auf die häufigen Anfragen, die an die Organisation gerichtet wurden, und soll den Zugang zu wichtigen Wasserstandsdaten erleichtern.
Insgesamt zeigt das Engagement von VSR-Gewässerschutz in Kevelaer und Umgebung die wachsende Besorgnis über die Trinkwasserqualität. Die anhaltenden Probleme mit Nitrat und Bakterien zeigen, wie dringend die Studien und Analysen gebraucht werden, um die Wasserversorgung auch für zukünftige Generationen sichern zu können.
– NAG