Höxter

Neues Leben im alten Pastorenhaus: Willkommen in Levi für Kinder und Jugendliche

Ein neuer ambulanter Dienst der Caritas namens „Levi – dem Menschen zugetan“ zieht in das umgestaltete Pastorenhaus in Warburg ein, um ab nächster Woche soziale Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen anzubieten und diese in ihrer Entwicklung individuell zu unterstützen.

In Warburg etabliert die Caritas einen neuen Dienst für Kinder und Jugendliche, der in einem umgestalteten Gebäude direkt am Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrum (HPZ) seinen Platz finden wird. Das alte Pastorenhaus, vormals eine bloße Wohnstätte, wird bald ein Ort sein, an dem soziale Gruppenarbeit sowie verschiedene Unterstützungsangebote für Familien angeboten werden. Der Umzug in das frisch renovierte Haus ist für die kommende Woche angesetzt.

Im vergangenen August wurde das Gebäude umfassend modernisiert. „Wir haben viel Zeit investiert, um es für unsere jungen Klienten einladend zu gestalten“, berichtet Sozialarbeiterin Verena Maischeck. Der Raum erstrahlt jetzt durch einen neuen Parkettboden und frisch gestrichene Wände. Zusammen mit ihrer Kollegin Yvonne Blätterbauer leitet sie den neuen Ambulanten Dienst, dessen Fokus auf individueller Hilfe für Kinder liegt.

Neue Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche

Bereits in der ersten Woche nach der Eröffnung sollen acht Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren in die soziale Gruppenarbeit einziehen. Diese Gruppe trifft sich zweimal pro Woche und wird von den Fachkräften des ambulanten Dienstes begleitet. Für die älteren Kinder zwischen zehn und 15 Jahren wird ein weiteres Gruppenangebot geplant. Die Anmeldung erfolgt über das örtliche Jugendamt. Bevor die Kinder ankommen, wird bereits eine kreative Wände-Gestaltung im Raum erwartet. „Die Kinder dürfen mitentscheiden, wie wir die Wände gestalten“, sagt Maischeck enthusiastisch.

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Die Vorfreude auf das erste Treffen ist spürbar. „Ein Kind wünscht sich eine Tierarztpraxis aus Playmobil, ein anderes hat den Wunsch nach einem Schminktisch geäußert“, erzählt Blätterbauer, während sie auf den neuen Holztisch mit dem Spiegel verweist, der bereits bereitsteht. Neben Spielbereichen, einem hellen Aufenthaltsraum und einer kleinen Küche wurde auch an sanitäre Anlagen gedacht. „Es ist einfach wichtig, dass sie hier einen Raum finden, wo sie sich wohlfühlen“, betont Blätterbauer weiter.

Integration des HPZ und zukünftige Perspektiven

Ein weiterer Vorteil des neuen Standortes ist die enge Anbindung an das HPZ. „Wir können die vielfältigen Angebote und Expertise des Zentrums nutzen, um den Kindern und Jugendlichen optimale Unterstützung zu bieten“, freut sich das Team. Schwimmbadbesuche, sowie Aktivitäten in der Schreinerei oder Gärtnerei stehen auf dem Plan, die dafür gut in die zukünftigen Gruppenaktivitäten integriert werden können.

Die Anlaufstelle richtet sich an Kinder und Jugendliche aus Warburg und der Umgebung, die Unterstützung in ihrer persönlichen Entwicklung benötigen. „Es ist uns wichtig, ihnen ein positives Selbstbild und Selbstbewusstsein zu verleihen“, erklärt Blätterbauer. Ziel ist es, neue Verhaltensmuster zu erarbeiten und die Kinder stückweise in ihrer Entwicklung voranzubringen.

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Die Vorbereitungen für dieses Projekt erstreckten sich über zwei Jahre. Trotz der langen Wartezeit ist die Vorfreude auf das, was kommen wird, groß. „Wir haben das Konzept ausgearbeitet und sind jetzt bereit, es in die Tat umzusetzen“, sagt Maischeck. Der Name des neuen Projektes, das dem Gebäude auch einen christlichen Flair verleihen soll, lautet „Levi“ – ein Begriff, der für einen wohlwollenden und verbundenen Ansatz steht.

Dieser Name spiegelt die Hauptmotivation des Teams wider: „Die Familien sollen spüren, dass wir auf Augenhöhe arbeiten und ihnen helfen möchten, ihre Herausforderungen zu meistern“, so die beiden Sozialarbeiterinnen unisono. Durch verschiedene Angebote wie Erziehungsbeistandschaft und sozialpädagogische Familienhilfe wird angestrebt, den Familien mehr Stabilität und Unterstützung zu bieten.

Wichtiger Schritt in der sozialen Arbeit

Der einrichtungsübergreifende Ansatz, den die Caritas mit dem ambulanten Dienst verfolgt, könnte ein bedeutender Schritt in der sozialen Arbeit in Warburg sein. Das Team ist bereit, sowohl kreativ als auch professionell auf die Bedürfnisse der betreuten Kinder und Jugendlichen einzugehen. Diese neue Initiative wird mit Sicherheit dazu beitragen, die Lebensqualität der jungen Menschen in der Region nachhaltig zu verbessern.

Soziale Gruppenarbeit und ihre Bedeutung

Die soziale Gruppenarbeit spielt eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Herausforderungen. Durch strukturierte Gruppenaktivitäten wird nicht nur die soziale Interaktion gefördert, sondern auch der Austausch unter den Teilnehmern. Die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen, ist für die persönliche Entwicklung entscheidend.

In der bevorstehenden Gruppe für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, ein positives Selbstbild zu entwickeln. Michèle Gräber, eine Kinderpsychologin, betont, dass die Zusammenarbeit in Gruppen Kindern hilft, soziale Fähigkeiten wie Empathie und Teamarbeit zu entwickeln. Die Grundpfeiler dieser sozialpädagogischen Arbeit sind Vertrauen und Sicherheit, die den Kindern Stabilität in unsicheren Lebenssituationen bieten können.

Rolle der Fachkräfte im Ambulanten Dienst

Die Fachkräfte des Ambulanten Dienstes verfügen über umfangreiche Qualifikationen und Erfahrungen in der sozialen Arbeit. Neben der Arbeit an Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten wird auch auf die individuelle Förderung jedes Kindes geachtet. Dies impliziert, dass die Sozialarbeiter regelmäßig Feedback von den Kindern einholen und gemeinsam mit den Kindern und ihren Familien Lösungen entwickeln, um die jeweilige Situation zu verbessern.

Zusätzlich dreht sich die Arbeit nicht nur um die unmittelbaren Bedürfnisse der Kinder, sondern auch um die Einbeziehung der Eltern. So bietet der Ambulante Dienst Schulungen und Informationen an, um Familien in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ist es wichtig, Familien umfassend zu unterstützen, um ein stabiles Umfeld für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen.

Kurzfristige Ziele und langfristige Perspektiven

Die unmittelbaren Ziele des Projekts beinhalten die Integration der Kinder in die Gruppenstruktur und die Förderung ihrer sozialen Kompetenzen. Langfristig wird jedoch auch das Ziel verfolgt, die Kinder auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten. Die Teamleiterinnen sind überzeugt, dass die Entwicklung von Resilienz und Selbstbewusstsein entscheidend für die Lebensqualität der Kinder ist.

Um diese Ziele zu erreichen, wird auch auf moderne Methoden der Therapie- und Gruppenarbeit zurückgegriffen. Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit ist die Kombination aus sozialer Unterstützung und therapeutischen Ansätzen wirksam, um positive Veränderungen im Verhalten von Kindern zu erzielen. Durch kreative und spielerische Elemente wird den Kindern die Transparenz und Zugänglichkeit der Angebote vermittelt, was einen wichtigen Beitrag zu ihrem Wohlbefinden leistet.

– NAG

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