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Ein letztes Matschfest: Brunsbüttel verabschiedet die Wattolümpiade

Mit einem spritzigen und schlüpfrigen Finale verabschiedete sich die Fangemeinde der Wattolümpiade nach 20 Jahren am Elbdeich in Brunsbüttel, während tausende Zuschauer den Schlamm- und Sportspaß genossen und gleichzeitig für Krebsprojekte in der Region spendeten.

Brunsbüttel (dpa) – Mit einem letzten spektakulären Auftritt haben sich die Organisatoren und Teilnehmer der Wattolümpiade von ihrer treuen Fangemeinde verabschiedet. Dieses jährliche Event, bekannt für seinen matschigen Charme und seine unkonventionellen Spiele, schloss seine Tore nach 20 erfolgreichen Jahren. Der Wettkampf, der vor allem Spaß und Vergnügen brachte, hatte auch einen klaren sozialen Zweck im Hintergrund.

Ein rekordverdächtiger Abschluss

Die Schlussveranstaltung der Wattolümpiade war geprägt von einem neuen Weltrekord: 386 Teilnehmer, auch bekannt als „Watt-Engel“, formten aus ihrem Körper Flügelfiguren im Schlamm. Vereinspräsident Michael Behrendt hob hervor, dass dieser Rekord eine bleibende Errungenschaft ist, die nicht mehr überboten werden kann. „Es war uns wichtig, dass wir eine Marke für die Ewigkeit setzen“, erklärte er.

Gemeinschaft und Teamgeist im Vordergrund

In diesem Jahr kamen Tausende Zuschauer an den Deich, um den letzten Wettkämpfen beizuwohnen. Bei Wettkämpfen wie Wattfußball und Watthandball überwanden die Teilnehmer den zähen Schlamm und versuchten, ihre Bälle so lange wie möglich in der Luft zu halten. Behrendt kommentierte humorvoll: „Man kann graue Mannschaften sehen, wie sie graue Mannschaften bekämpfen.“ Diese Aussage verdeutlichte, dass die Spielern schnell von dem matschigen Untergrund übernommen wurden, und das Gewinnen nicht die Hauptsache war. „Im Watt sein ist alles“, so der Vereinspräsident, was den entspannenden und gemeinschaftlichen Charakter des Wettbewerbs unterstrich.

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Ein sportliches Event mit sozialer Verantwortung

Der große Spaß am Matsch hatte jedoch einen ernsthaften Hintergrund. Die Wattolümpiade stand unter dem Motto „Schmutziger Sport für eine saubere Sache“, um Spenden für Krebsprojekte in der Region zu sammeln. Die Gelder trugen zur Förderung von Krebsberatungsstellen und Hospizarbeit bei, und die Organisatoren arbeiten bereits an neuen Finanzierungsmöglichkeiten, um diese Projekte weiterzuführen.

Der Einfluss auf die Gemeinschaft

Der Abschied von den Wattolümpiaden spiegelt sich auch in den Emotionen der Organisatoren und Teilnehmer wider. Während des Wettkampfes schien Behrendt noch nicht von Traurigkeit gezeichnet, doch mit dem Ende der Spiele verspürte er Wehmut. „Die letzten Teilnehmer werden den Deich verlassen und dann wird die Realität des Abschieds spürbar“, sagte Behrendt. Das Ende des Events ist nicht nur ein Verlust für die Teilnehmer, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft, die sich über zwei Jahrzehnte über dieses einzigartige Fest verbunden fühlte.

Zukunftsausblick und Vermächtnis

Behrendt hatte die Entscheidung, die Wattolümpiade zu beenden, bereits im letzten Herbst mitgeteilt. Er stellte fest, dass nach 20 Jahren die Zeit gekommen sei, diesen „Deckel drauf zu machen“. Die positiven Erinnerungen und die Unterstützung für den guten Zweck werden jedoch im Gedächtnis der Gemeinschaft bleiben. Die Wattolümpiade hat nicht nur Sportgeist und Freude gebracht, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene in der Region geleistet.

– NAG

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