Washington (dpa) – In einer entscheidenden Einigung haben die Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen, Donald Trump und Kamala Harris, die Regeln für ihr erstes TV-Duell festgelegt. Der US-Sender ABC hat die geplanten Spielregeln nun veröffentlicht, und ein zentraler Streitpunkt, das Mikrofonmanagement, scheint geklärt worden zu sein. Geplant ist eine Stummschaltung der Mikrofone desjenigen, der gerade nicht spricht, um einen reibungslosen Ablauf der Debatte am 10. September (Ortszeit/11. September MESZ) zu gewährleisten.
Ursprünglich hatte Harris Widerstand geleistet, da ihr Wahlkampfteam für eine durchgehende Aktivierung der Mikrofone plädierte. Ihrer Meinung nach hätte dies bedeutend zur Fairness der Debatte beigetragen. Der Sprecher von Harris‘ Wahlkampfteam äußerte: „Wir gehen davon aus, dass Trumps Berater das stumme Mikrofon bevorzugen, weil sie nicht glauben, dass ihr Kandidat sich 90 Minuten lang präsidial verhalten kann.“ Dies deutet darauf hin, dass die Demokraten versuchen möchten, unbegründete Unterbrechungen zu vermeiden und eine gerechtere Diskussionsatmosphäre zu schaffen.
Historische Präzedenzfälle für die Mikrofonregelungen
Ein Rückblick auf das letzte TV-Duell zwischen Trump und dem amtierenden Präsidenten Joe Biden offenbart, dass die Stummschaltungsstrategie bereits erfolgreich angewendet wurde. Bei dieser Debatte schaltete man das Mikrofon des Sprechers aus, wenn der andere Kandidat zu Wort kam. Diese Regelung, so berichten führende Medien, wurde auf Anregung von Bidens Team eingeführt, um zu verhindern, dass Trump den 81-jährigen Biden während der Ansprache ständig unterbricht. Die holländische Debatte fand unter der Modifikation statt, die Trumps Darbietung weniger impulsiv erscheinen ließ.
Auf ABC, dem aktuellen Sender, der das Duell überträgt, wurde darauf hingewiesen, dass sowohl Trump als auch Harris dem nun vereinbarten Regelwerk zustimmen mussten. Trotz der Konflikte um die Mikrofonregeln scheinen beide Kandidaten bereit zu sein, die vom Sender festgelegten Vorgaben zu akzeptieren, um eine faire Debatte zu ermöglichen.
Struktur der Debatte und weitere Regeln
Die bevorstehende Debatte wird 90 Minuten dauern und ist in zwei Werbepausen unterteilt. Um den Ablauf weiter zu regulieren, sind keine Eröffnungsstatements vorgesehen. Die Schlussanmerkungen der Kandidaten werden auf jeweils zwei Minuten begrenzt. Beide Kandidaten dürfen lediglich einen Stift, ein Blatt Papier und ein Wasserflasche auf die Bühne mitbringen.
Für die Beantwortung von Fragen wurde ein Zeitfenster von zwei Minuten pro Kandidat eingeräumt, gefolgt von zwei Minuten für Widerlegungen durch den anderen. Eine zusätzliche Minute für nachfolgende Fragen oder Klarstellungen ist ebenfalls eingeplant, was einen strukturierten und geordneten Redefluss ermöglicht. Es wird also interessant sein zu beobachten, wie sich die beiden Meinungsführer in diesem Rahmen präsentieren.
– NAG