Im Münsterland hat das kleine Dorf Helmern eine bedeutende Auszeichnung erhalten: Es wird als erster „FrauenOrt“ im Kreis Höxter anerkannt. Dieser Titel ist Teil des landesweiten Projekts „FrauenOrte“ des NRW-Frauenrates, welches dazu dient, historische Frauenpersönlichkeiten und deren Lebenswerk zu würdigen.
Das Erbe von Benedicta von Spiegel
Die Wahl Helmerns ist nicht nur eine Ehre, sondern hebt auch das Wirken von Äbtissin Benedicta von Spiegel hervor, die vor 150 Jahren in diesem beschaulichen Dorf geboren wurde. Anlässlich ihrer wichtigen Rolle während des katholischen Widerstands gegen die Nationalsozialisten wurde ihr Lebenswerk in das „FrauenOrte NRW“-Projekt aufgenommen.
Ein festlicher Rahmen für die Ehrung
Um das neue „FrauenOrt“ gebührend zu feiern, wurden für Sonntag, den 25. August, zahlreiche Veranstaltungen geplant, die für alle Interessierten offen stehen. Im Mittelpunkt steht ein Festgottesdienst um 11 Uhr in der St. Kilian Kirche, der unter dem Wahlspruch von Benedicta von Spiegel „Credo Caritati – Ich glaube an die Liebe“ steht.
Kulturelle Entfaltung und Gemeinschaft
Nach dem Gottesdienst erwartet die Besucher ein festliches Mittagessen in der St.-Kilian-Festhalle, welches von der Warburger Musikschule mit musikalischen Darbietungen von klassischer bis hin zu populärer Musik begleitet wird. Diese kulturelle Mischung soll die Gemeinschaft stärken und das historische Erbe mit einem modernen Festakt verbinden.
Einblicke in die Geschichte
Ein weiterer Höhepunkt des Tages wird die Festrede von Dr. Gerlinde Gräfin von Westphalen sein. Vor zwei Jahren veröffentlichte sie eine Biographie über das weitgehend unbekannte Engagement von Benedicta von Spiegel. Der anschließende Rundgang ermöglicht Gästen, das Geburtshaus der Äbtissin und ihren Einfluss auf das lokale Erbe zu erfahren.
Eine Einladung zur Entdeckung
Nach der speeches und dem Mittagessen lädt der Verein „Helmern – Dorf mit Kunst und Kultur“ die Gäste zu einem Rundgang durch das Dorf ein. Hierbei wird das Geburtshaus von Benedicta von Spiegel auf dem historischen Rittergut besucht, das mit seiner reichen Geschichte die Wurzeln der Äbtissin zeigt. Auch der neu eröffnete Kunstplatz, gewidmet der Malerin Aloysia von Spiegel, wird Teil des Rundgangs sein und die kulturelle Vielfalt Helmerns darstellen.
Gemeinsame Erinnerung und Ehrung
Das Ziel des Rundgangs ist die Gedenkstele an der St.-Kilian-Kapelle, die um 15 Uhr feierlich enthüllt wird. Umrahmt von den Familienfarben der von Spiegels werden frische Rosen der Gedenkstätte hinzugefügt. Dies markiert nicht nur die offizielle Eröffnung des ersten FrauenOrts im Kreis Höxter, sondern ist auch ein Zeichen für die anhaltende Bedeutung von Frauen in der Geschichte und die Notwendigkeit, ihre Geschichten zu erzählen und zu ehren.
Die Entwicklung von Helmern als „FrauenOrt“ zeigt, wie wichtig es ist, die Rolle von Frauen in der Geschichte zu würdigen und sie als Vorbilder in unsere Gemeinschaftsbildung zu integrieren. Der besondere Tag bietet die Möglichkeit, das Leben und die Taten außergewöhnlicher Frauen in Erinnerung zu rufen und somit die Identität und das kulturelle Erbe der Region zu stärken.
– NAG