Ein strahlendes Jubliäum in Warburg! Das Kinder- und Frauenschutzhaus feierte seinen 30. Geburtstag – und das mit einem Blick auf die dunklen Schatten, die auch nach drei Jahrzehnten noch über dieser wichtigen Institution liegen. Hier suchen Frauen und Kinder, die regelmäßig unter Bedrohung und Gewalt leiden, nach Schutz und Sicherheit. Ein Ort, der dringend benötigt wird!
Veranstaltet vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), bietet diese Einrichtung eine Zuflucht, die nicht nur vor Gewalt schützt, sondern auch anonym bleibt. Landrat Michael Stickeln zollte den Wegbereitern Respekt und blickte mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“ zurück auf die drei Jahrzehnte, in denen das Schutzhaus unermüdlich für die Schwächsten der Gesellschaft kämpft.
Ein geschützter Zufluchtsort
„Es braucht einen solchen geschützten Raum“, so Stickeln. Aber in der heutigen Welt gibt es immer mehr Stressfaktoren – unterschiedliche Altersgruppen, ethnische Hintergründe und Religionszugehörigkeiten führen zu einer komplexen Lage für das Personal. Die Erzieherin Elisabeth Brockhoff, die seit 15 Jahren in dieser Einrichtung tätig ist, bestätigt: „Es sind selten gut situierten Frauen, die unseren Schutz suchen.“ Stattdessen kommen oft Frauen in Not, die ganz auf sich alleine gestellt sind und kaum eine andere Möglichkeit sehen.
Obwohl das Schutzhaus nur neun Frauen und zehn Kindern Platz bieten kann, sind die Anfragen gewaltig! Wartelisten sind keine Seltenheit, und oft müssen auch Kinder in dieser ungewissen Situation zu ihrem gewalttätigen Partner zurückkehren – eine Entscheidung, die viele erst treffen müssen, bevor sie die Spirale der Gewalt durchbrechen können.
Und was bedeutet das in Zahlen? Die Kosten für einen Tag im Schutzhaus belaufen sich auf 25 Euro pro Kopf, für eine Mutter mit drei Kindern sind das bereits 700 Euro pro Woche. Eine Summe, die viele Frauen niemals allein aufbringen können!
Herausforderungen im Alltag
Die Mitarbeiterinnen des Hauses, darunter auch Elke Lindemann, wissen um die Hürden: „Die Kontaktaufnahme geschieht oft telefonisch, manchmal über die Polizei. Es gilt, unentdeckt zu bleiben und die Frauen zu schützen.“ Ana und Edith Lange bekräftigen die Probleme, die sich durch Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede ergeben. Diese Frauen kommen aus unterschiedlichen Hintergründen und in vielen Fällen fehlt es an der nötigen Kommunikation.
„Wir müssen einen sicheren Treffpunkt vereinbaren, um sie vor ihrem Täter zu schützen“, erklärt Tamara Ernst. Manchmal wird es zur Herausforderung, wenn Kinder dabei sind und sie Stolpersteine wie verspätete Züge überwinden müssen. Das Schutzhaus stellt sich dieser Herausforderung und bietet den Frauen die Unterstützung, die sie so dringend benötigen.
Es gibt auch Ausnahmesituationen, die einen schnellen Ortswechsel nötig machen. „Eine Frau wurde geortet und benötigte sofort einen neuen Schutzort“, berichtete Barbara Hucht, die Vorsitzende des SkF Warburg. In solchen Fällen zählt jede Sekunde!
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kinder- und Frauenschutzhaus mehr als nur ein Ort ist: Es ist ein Rettungsanker in stürmischen Zeiten! Hier sind Frauen und Kinder nicht nur Zahlen, sondern Menschen mit Geschichten und Bedürfnissen, die in einer Welt, die oft finster scheint, Zuflucht suchen.
– NAG