Die Faszination für verlassene Orte hat in Deutschland eine engagierte Anhängerschaft, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, wo Lost Places zu einem beliebten Erkundungsziel geworden sind. Ein besonderes Augenmerk gilt einem verlassenen Wohnhaus im Hochsauerlandkreis, das kürzlich durch ein Video eines Youtubers, der mit dem Aktivnamen „PJ Adventure“ auftritt, in den Fokus gerückt ist. Dieses Gebäude, das einmal Teil des Familienbesitzes der Pilzs war, enthält noch viele der persönlichen Gegenstände seiner früheren Bewohner.
Youtuber Paul Schridde besuchte das nahezu unveränderte Anwesen während seiner Erkundungstour im Jahr 2022 und teilte seine Eindrücke mit einem fast 30-minütigen Video auf der Plattform. Darin sind nicht nur die gespenstischen, jedoch faszinierenden Überbleibsel des Alltags zu sehen, sondern auch erstaunlich funktionsfähige Dinge wie Licht und eine Sonnenbank. Solche Details lassen die Zuschauer die späte Geschichte und das Leben der Menschen, die hier einst wohnten, erahnen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Das Gebäude ist nicht ganz ohne Geschichte: Früher gehörte es zur Familie Pilz, die in Sachsen wurzelt und später im Sauerland niedergelassen ist. Die Fritz Pilz GmbH, das Familienunternehmen, musste 2008 Insolvenz anmelden, und seither sorgt der Verfall dieses einmaligen Anwesens für viel Gesprächsstoff unter den Mitgliedern der Lost-Place-Community. In den Kommentaren zu Schridde’s Video wird das Anwesen als „interessante Zeitkapsel“ bezeichnet; gleichzeitig wird erwähnt, dass einige Bereiche des Geländes unter Vandalismus und Diebstahl leiden.
Die Neugier über diesen Lost Place ist unübersehbar. Nutzer bemerken, dass die Einrichtung des Hauses noch komplett ist. Ein Kommentar besagt sogar: „Ich finde es immer wieder seltsam, dass in Häusern, die schon Jahre lang verlassen sind, noch der Strom geht.“ Diese Details tragen zur mysteriösen Ausstrahlung des Ortes bei und laden Abenteurer ein, das Gebäude zu besichtigen, obwohl dies rechtlich problematisch sein kann.
Rechtliche Aspekte und Risiken
Zu beachten ist, dass der Aufenthalt in einem solchen Lost Place nicht nur verboten, sondern auch gefährlich ist. Gemäß Paragraf 123 des Strafgesetzbuches (StGB) kann das Betreten als Hausfriedensbruch gewertet werden. Tatsächlich wurde das Gelände des Wohnhauses im Sauerland mit einem Bauzaun gesperrt, und die Polizei hat bereits mehrere Einsätze wegen verdächtiger Personen ergriffen, die sich dort aufhielten. Es wird darauf hingewiesen, dass „schon einige Einsätze nötig waren“, jedoch in der Regel keine Auffälligkeiten gemeldet werden, die über den verdächtigen Besuch hinausgehen.
In der Lost Place-Szene gelten strenge Regeln. Es wird betont, dass man die Orte unverändert verlassen sollte. Zerstörung oder Diebstahl sind nicht akzeptabel. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Erlebnissen in und um solche Orte hoch. Während viele das Haus als faszinierenden Rückzugsort betrachten, stellt die Polizei klar, dass ein Aufenthalt dort sowohl rechtliche als auch physische Risiken birgt. Schließlich können oft verborgene Gefahren wie gebrochene Glasscheiben oder ungesicherte Stromleitungen lauern, die bei der Erkundung unachtsam übersehen werden können. Die Diskussion um diesen speziellen Lost Place im Sauerland könnte Fortuna bringen, aber die Gefahren sind nicht zu unterschätzen.
Für weitere Informationen zu diesem eindrucksvollen Ort und der Lost-Place-Szene im Allgemeinen, finden sie Details in einem Artikel von www.wa.de.