Im Hochsauerlandkreis hat ein verlassenes Wohnhaus die Aufmerksamkeit vieler Lost-Place-Fans auf sich gezogen. Besonders ein Youtuber hat durch seine Videoaufnahmen in dieser geheimnisvollen Kulisse für großes Interesse gesorgt. Das allseits bekannte Phänomen der Lost-Place-Szene zieht zahlreiche Abenteurer an, die den Reiz des Verlassenen und Vergessenen erleben wollen.
Das besagte Anwesen ist nicht nur verlassen, sondern wirkt wie eine Zeitkapsel. Auf Youtube kann man verschiedene Videos finden, die das in Vergessenheit geratene Haus zeigen. Der Youtuber Michael Smulka aus Lüdenscheid hat zusammen mit seinem Kollegen Paul Schridde, bekannt unter dem Namen „PJ Adventure“, die Essenz des Verfalls festgehalten. In einem fast 30-minütigen Video wird das Innere des Hauses mit Ausstattung und persönlichen Gegenständen präsentiert, die einen Blick in das frühere Leben der Bewohner ermöglichen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Besonders faszinierend ist, dass viele Objekte noch nutzbar sind. So funktioniert das Licht im Haus und sogar eine Sonnenbank ist in Betrieb, wie die Youtuber dokumentieren. Bei der Erkundung des Hauses finden sich auch zahlreiche persönliche Dinge wie Aktenordner und Essensreste, die die Geschichte des Ortes erzählen. Unter den Gegenständen entdeckten die Besucher auch Sportgeräte wie Schlitten und Skier, inklusive Aufschriften, die auf die Fritz Pilz GmbH hindeuten, deren Geschichte bis nach Sachsen zurückreicht. Laut Berichten kam es 2008 zur Insolvenz des Unternehmens, was zur Schließung des Gebäudes führte.
Die Kommentare unter dem Video sind durchweg beeindruckt. „Wahnsinn, das Haus ist ja noch komplett eingerichtet“, schreibt eine Nutzerin begeistert. Doch während das Anwesen aufgrund seines Erhaltungszustands als besonders gilt, gibt es auch Berichte über Vandalismus und Diebstahl, wie mehrere Beiträge auf dem Lostplace Club zeigen. Die Community appelliert an den respektvollen Umgang mit diesen Orten und betont, dass die Grundregel darin besteht, den Zustand der Entdeckungen zu bewahren.
Polizei warnt vor Besuchen
Die Polizei des Hochsauerlandkreises hat in der Vergangenheit bereits Einsätze am verfallenen Anwesen gehabt, wenngleich diese in der Regel aufgrund von verdächtigen Aktivitäten stattfanden. „Abgesehen davon ist diese Stelle polizeilich unauffällig“, erklärte ein Polizeisprecher zu diesem Thema. Zudem ist das Betreten des Geländes aufgrund von §123 StGB – Hausfriedensbruch – untersagt. Der Zugang zum Haus ist mit einem Bauzaun gesperrt, doch anscheinend konnte das Schloss geknackt werden, was zu illegalen Erkundungen führt. Die Polizei warnt zudem vor den versteckten Gefahren an solchen Orten, wie herumliegenden Scherben oder freiliegenden Stromleitungen.
Kontakt zu den heutigen Eigentümern der Gebäude besteht nicht, und viele Fragen bezüglich der Zukunft des Anwesens bleiben unbeantwortet. Bis in die 90er Jahre diente das Haus in Plettenberg-Oesterau als kleiner Getränkehandel, bevor es in die als geheimnisvoll geltende Kategorie der Lost Places fiel. Weitere Details zu diesem Thema sind in einem Bericht auf www.wa.de nachzulesen.
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