In Meschede sorgt der Tod von drei Rotmilanen für Aufregung und Besorgnis. Diese bedrohte Greifvogelart wurde in diesem Jahr in den Stadtteilen Eversberg und Wehrstapel gefunden. Besonders alarmierend ist die Feststellung, dass bei zwei der Vögel im Eversberger Gebiet das tödliche Gift Carbofuran nachgewiesen werden konnte.
Die traurige Entdeckung begann bereits im Mai, als zwei Milane in der Nähe ihres Nests tot aufgefunden wurden. Vor kurzem kam ein weiterer tot aufgefundener Milan hinzu, der in der Nähe des Naturschutzgebietes Battenberg in Wehrstapel von einer Spaziergängerin entdeckt wurde. Trotz sofortiger Alarmierung der Polizei und der Jagdpächterin, war der Kadaver bei Eintreffen der Behörde bereits verschwunden.
Hinweise auf ein Verbrechen
Die Spaziergängerin berichtete von einem geschwächten Vogel, der stark atmete. Diese Symptome lassen den Verdacht eines Gifttodes aufkommen, wie Rudolf Ersepke vom Verein für Umwelt- und Naturschutz Hochsauerland (VUNH) betont. Der Einsatz von Giften, wie Carbofuran, ist nicht nur illegal, sondern auch eine Grausamkeit gegenüber Tieren. Das Gift lähmt die Muskeln und führt zu einem qualvollen Tod, während die Jungvögel im Nest zurückgelassen werden.
In der Region gibt es klare Besorgnis über die Auslegung von Giftködern, die nicht nur Greifvögel, sondern auch Haustiere und Kinder gefährden könnten. Ersepke warnt davor, dass vor allem Kinder durch Neugier in Gefahr geraten könnten, solche Köder zu konsumieren.
Belohnung ausgesetzt
Um die Täter zu ermitteln, haben VUNH und ein Spender eine Belohnung von insgesamt 2000 Euro ausgelobt. Dies zeigt die Wut und den Schmerz der Gemeinschaft über dieses Verbrechen. Laut Ersepke bleibt jedoch die Dunkelziffer der getöteten Vögel vermutlich hoch, während viele Tiere unentdeckt und qualvoll in der Natur verenden, wo sie dann von Aasfressern gefressen werden und das Gift weiter verbreiten können.
Ein möglicher Zusammenhang mit Windkraftanlagen wird ebenfalls in Erwägung gezogen. Da Rotmilane eine wichtige Rolle im Naturschutz spielen, könnten sie Genehmigungsverfahren für neue Windkraftprojekte behindern, was manchen Landbesitzern missfallen könnte. Sowohl Ersepke als auch die Jagdpächterin Prof. Dr. med. Andrea Tannapfel äußern Bedenken, ob wirtschaftliche Interessen hier einen Einfluss haben könnten.
Die polizeilichen Ermittlungen laufen weiterhin, jedoch gibt es bislang keine konkreten Hinweise auf die Täter. Die Situation bleibt angespannt, und die Gemeinschaft hofft auf Aufklärung und ein Ende der Grausamkeiten gegenüber diesen majestätischen Vögeln.
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