Hochsauerlandkreis

Ruhestand für Schmallenbergs letzten Kinderarzt: Ein besorgniserregender Wandel!

Nach über 30 Jahren als Kinder- und Jugendarzt in Bad Fredeburg verabschiedet sich Dietmar Seidel in den Ruhestand, doch die Zukunft der medizinischen Versorgung für die Kinder im Sauerland ist ungewiss, da ihm kein Nachfolger zur Seite steht und die Politik versagt hat.

Dietmar Seidel, ein angesehener Kinder- und Jugendarzt aus Bad Fredeburg, wird am kommenden Dienstag nach über 30 Jahren im Dienst in den Ruhestand gehen. Dieser Schritt hat sowohl persönliche als auch weitreichende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung von Kindern in der Region. Mit seinem Rückzug müssen die Eltern sich darauf einstellen, ihre Kinder künftig länger reisen zu müssen, um eine angemessene medizinische Betreuung zu gewährleisten. In Schmallenberg gibt es aktuell keinen Nachfolger für die einzige Kinderarztpraxis, was die Situation deutlich verschärft.

Seidel, der aus dem Siegerland stammt, drückt seine tiefe Verbundenheit zu seinem Beruf aus: „Kinderarzt zu sein, das ist der schönste Beruf.“ Diese Leidenschaft hat ihn durch seine gesamte Laufbahn begleitet, doch am Ende bedauert er die fehlende Perspektive für Nachfolger. Er selbst hat sein geplantes Ruhestandsdatum verlängert, um weiterhin für seine kleinen Patienten da zu sein.

Zudem kritisiert Seidel die politischen Verantwortlichen für die unzureichende Regelung der Nachfolgefragen im ärztlichen Bereich. Seiner Meinung nach liegen die Versäumnisse nicht bei den Ärzten selbst, sondern es sei die Aufgabe der Bundes- und Landespolitik, dafür zu sorgen, dass genügend medizinisches Fachpersonal zur Verfügung stehe. Die Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde dauert mindestens 12 Jahre, was eine zusätzliche Hürde für angehende Kinderärzte darstellt.

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Einen besorgniserregenden Ausblick auf die Zukunft hat Seidel ebenfalls: „Es sei mittlerweile 5 nach 12.“ Er sieht eine große Herausforderung für die medizinische Versorgung von Kindern in den nächsten 10 bis 15 Jahren, nicht nur im Sauerland, sondern in ganz Deutschland. Ein weiteres Beispiel für die besorgniserregende Lage ist die Schließung der Geburtshilfestation am St. Josefs-Hospital in Lennestadt-Altenhundem, die für viele Mütter eine „Katastrophe“ darstellt.

Seidel gründete vor mehr als drei Jahrzehnten gemeinsam mit seinem Studienkollegen Arnold Geueke die Gemeinschaftspraxis in Bad Fredeburg und leistete so einen wesentlichen Beitrag zur medizinischen Betreuung der Kinder in der Umgebung. Sein Wunsch für die Zukunft ist es, dass sich mehr Ärzte dafür entscheiden, in diesem „schönsten Beruf“ eine eigene Praxis zu eröffnen, um die Versorgungslücke zu schließen.

In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen deutet alles darauf hin, dass unkonventionelle Lösungen und Maßnahmen nötig sein könnten, um der drohenden medizinischen Unterversorgung in der Region entgegenzuwirken. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob und welche Schritte unternommen werden können, um sicherzustellen, dass die medizinische Versorgung von Kindern in Bad Fredeburg und Umgebung auch in Zukunft gesichert bleibt.

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Für detaillierte Informationen über die Thematik, finden Sie weitere Einzelheiten in einem Bericht auf www.sauerlandkurier.de.

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