Wernigerode – Ein erneuter Waldbrand im Harz sorgt für Aufregung: Rund 500 Menschen, darunter Touristen, Wanderer und Sportler, mussten am Freitagnachmittag vom Brocken in Sicherheit gebracht werden. Die Evakuierung erfolgte über Busse, während sich das Feuer ungebremst in der Region ausbreitete. Ein Sprecher des Landkreises Harz bestätigte, dass die Lage ernst ist.
Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass die aktuell betroffene Brandstelle in der Nähe des Königsbergs liegt, derselben Region, wo vor zwei Jahren ein ähnlicher Vorfall stattfand. Damals wurde ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen. Im Rahmen der Bekämpfung des Feuers sind zahlreiche Einsatzkräfte mobilisiert worden.
Umfangreiche Löscharbeiten laufen
Nicht weniger als 150 Feuerwehrmänner und -frauen sind im Einsatz, die aus dem gesamten Harzkreis sowie den angrenzenden Landkreisen Goslar und Göttingen zusammengezogen wurden. Zur Unterstützung der Bodenlöschtruppen sind auch drei Flugzeuge – zwei aus Niedersachsen und eines aus dem Landkreis Harz – sowie ein Hubschrauber im Einsatz.
Darüber hinaus wurden sechs weitere Hubschrauber der Bundeswehr und Bundespolizei angefordert, um die Brände aus der Luft zu bekämpfen. Auch das Technische Hilfswerk ist vor Ort und hilft bei den Löschaktionen. Die Feuerfront hat sich durch die Vereinigung mehrerer Brandstellen vergrößert, was die Löscharbeiten zusätzlich erschwert.
Ein weiterer Brand in der Region
Clevererweise wurde auch ein weiterer Brand auf dem Truppenübungsplatz Altmark gemeldet. Bei einer Übung brach dort ein Feuer aus, das sich aufgrund starker Winde rasch auf 144 Hektar ausbreitete. Alexander Helle, Presseoffizier des Gefechtsübungszentrums, erklärte, dass der Brand gelöscht werden konnte und niemand verletzt wurde, einschließlich der Bundeswehr-Ausrüstung. Auslöser des Brandes war ein heißer Rauchtopf, der zum Simulieren des Abschusses eines Panzers verwendet wurde und dadurch die Heide entzündete.
Obwohl der Feuerwehreinsatz im Altmark erfolgreich war und größere Schäden abgewendet werden konnten, bleibt die Waldbrandgefahr im gesamten Sachsen-Anhalt sehr hoch. Besonders im Norden des Bundeslandes kam es in letzter Zeit zu einer Reihe von Wald- und Feldbränden, die meist rasch gelöscht werden konnten.
Einsatzkräfte ziehen Bilanz
Am Brocken wurde ein gemeinsamer Einsatzstab aus der Stadt Wernigerode und dem Landkreis Harz gebildet. Dies zeigt, dass die Situation ernst genommen wird. Aktuelle Informationen der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) melden, dass die Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken aufgrund des Waldbrandes gesperrt ist, was zu erheblichen Verzögerungen im Betriebsablauf führt. Dies könnte die Zugangsmöglichkeiten für Besucher zur Natur und den Wanderwegen erheblich beeinträchtigen.
Die vergleichbare Lage vor zwei Jahren wirft Erinnerungen an einen tagelangen Löscheinsatz auf, der damals umfangreiche internationale Unterstützung erforderte. Die Brände im Harz, speziell im Nationalpark, haben durch die schwierige Zugänglichkeit der Geländestrukturen oft mit großen Herausforderungen zu kämpfen.
In Anbetracht der aktuellen Waldbrandgefahr und der Ereignisse im Harz ist die Situation für die Bewohner und Naturfreunde in dieser beliebten Touristenregion angespannt. Der Brocken, als der höchste Punkt des Harzes, bleibt ein beliebtes Ziel, jedoch erfordert die momentane Lage besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte, um Schlimmeres zu verhindern.
– NAG