Die USA haben angekündigt, ihre militärische Präsenz im Irak neu zu gestalten, was eine wichtige Verschiebung in der regionalen Sicherheitsstrategie bedeutet. Hochrangige Regierungsvertreter äußerten, dass man von einer internationalen Militärkoalition zu einer bilateralen Sicherheitspartnerschaft übergehen möchte. Besonders betont wurde, dass amerikanische Truppen nicht aus dem Irak abgezogen werden. Dies lässt allerdings viele Fragen offen, da spezielle Details zur Anzahl der Soldaten und deren Stationierungen vage bleiben.
Der aktuelle Einsatz, der im Rahmen der «Operation Inherent Resolve» geführt wird, stellt eine Reaktion auf die Bedrohung durch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) dar. Diese Operation begann nach der Invasion des IS in Irak und Syrien im Jahr 2014. Die irakischen Sicherheitskräfte konnten mit internationaler Unterstützung, unter anderem durch deutsche Truppen, den IS bis 2017 weitgehend zurückdrängen. Obwohl der Irak den militärischen Sieg erklärte, gehören noch immer und aktive IS-Zellen zur Realität des Landes.
Militärstrategien und neue Phasen
Die ersten Veränderungen in der militärischen Präsenz der USA sollen bis Ende September 2025 vollzogen werden. Eine geplante Umstellung wird die Präsenz amerikanischer Truppen an bestimmten Standorten beenden, während der Einsatz in Syrien jedoch fortgesetzt werden soll. Eine Vertreterin der US-Regierung erklärte, dass der IS in Syrien nach wie vor eine erhebliche Bedrohung darstellt. Daher wurde vereinbart, dass die US-Koalition Aktionen zur Bekämpfung des IS weiterhin unterstützen kann, und zwar bis mindestens September 2026.
Trotz dieser Ankündigungen blieben die offizielle Anzahl der Soldaten und deren neue Aufgaben in der Diskussion um die künftige Aussenpolitik unklar. Man hatte nicht vor, detaillierte Informationen über den Umfang der Umbauten zu geben. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass es innerhalb dieser Übergangsphase zu Veränderungen der Truppenstärke kommen könnte, um den bilateralen Interessen gerecht zu werden. Wichtig bleibt die Aussage: «Wir ziehen nicht ab.»
Bundeswehr bleibt aktiv im Irak
Parallel zu den amerikanischen Planungen verfolgt auch die deutsche Bundeswehr weiterhin ihre Mission im Irak. Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte die Dringlichkeit einer gemeinsamen internationalen Anstrengung zur Bekämpfung der IS-Bedrohung. Für den Zeitraum bis Januar 2026 plant die Bundesregierung, bis zu 500 Soldaten im Irak zu halten. Diese Beteiligung wird als notwendig erachtet, um die Stabilität in einer Region aufrechtzuerhalten, die von politischen und militärischen Spannungen geprägt ist.
Die amerikanischen Streitkräfte sind momentan mit etwa 2.500 Soldaten im Irak stationiert, ein Teil davon kämpft mit den Herausforderungen, die vom Iran unterstützte Milizen darstellen. Diese haben in der letzten Zeit verstärkt Angriffe auf amerikanische Stützpunkte im Irak unternommen, was die Sicherheitslage zusätzlich kompliziert.
Iraks Ministerpräsident Mohammed al-Sudani sieht sich zunehmend unter Druck gesetzt, eine Reduzierung der amerikanischen Truppen zu forcieren. Einige politische Parteien und Milizen argumentieren, dass die Notwendigkeit einer US-Präsenz nicht mehr gegeben sei, da der IS besiegt sei. Trotz dieser Aussagen besteht unter Beobachtern die Sorge, dass ein Abzug nicht zu einer stabileren Sicherheitslage führen könnte. Hierbei wird darauf hingewiesen, dass die irakischen Sicherheitskräfte oft nicht die erforderlichen Fähigkeiten besitzen, um in einem solchen Szenario adäquat zu reagieren.
All diese Entwicklungen könnten tiefere Auswirkungen auf die Sicherheitsarchitektur in der Region haben. Experten warnen davor, dass das Vakuum, das ein Abzug amerikanischer Truppen hinterlassen könnte, proiranischen Gruppen, Überbleibseln des IS und anderen militanten Gruppierungen eine neue Basis für Operationen bieten könnte. Dies würde die Sicherheit nicht nur im Irak, sondern auch in der gesamten Region gefährden.