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Triumph in Paris: Deutsche Paralympics-Stars glänzen mit Gold und Weltrekorden

Der "Goldene Donnerstag" des deutschen Paralympics-Teams in Paris brachte herausragende Erfolge, als die sehbehinderten Schwimmer Elena Semechin und Taliso Engel sowie die Sportschützin Natascha Hiltrop jeweils Goldmedaillen und Weltrekorde erzielten, was diesen Tag zum bislang erfolgreichsten für den Deutschen Behindertensportverband macht.

Ein strahlender Tag für das deutsche Paralympics-Team in Paris: Am Donnerstag gelang es gleich mehreren Athleten, sich mit beeindruckenden Leistungen in die Geschichtsbücher einzuarbeiten und Medaillen zu gewinnen. Zwei Schwimmer und eine Sportschützin steuerten dazu entscheidend bei und sorgten für einen Banner Tag an den Wettkampfstätten.

Elena Semechin, eine herausragende Sportlerin mit Sehbehinderung, stellte gleich zwei neue Weltrekorde auf. Ihre Schwestern im Wettkampf kamen nicht annähernd an ihre Leistungen heran. Über 100 Meter Brust schwamm sie mit einer Zeit von 1:12,54 Minuten allen davon und setzte sich klar an die Spitze. Maria Carolina Gomes Santiago, die auf Platz zwei landete, benötigte über drei Sekunden länger, um das Ziel zu erreichen. „Ich bin sprachlos, überglücklich und erleichtert“, stellte Semechin nach ihrem glänzenden Auftritt fest. Es war ihre zweite Goldmedaille nach Tokio 2021. Nach einer aufregenden Zeit, in der man bei ihr einen Hirntumor entdeckte, konnte sie nach einer Chemotherapie zu alter Stärke zurückfinden. „Ich hätte nie gedacht damals, dass mein Trainer aus mir, einem sportlichen Wrack, eine Sportlerin macht, die dann auch einen Weltrekord schwimmen kann“, sagte sie emotional.

Außerordentliche Leistungen im Schwimmsport und Schießen

Auch Taliso Engel, ein weiterer brillanter Schwimmer im Team, verteidigte seine Goldmedaille aus Tokio. Obwohl er im Finale nicht an seinen eigenen Weltrekord herankam, schlug er mit 1:01,90 Minuten dennoch knapp drei Sekunden vor der Konkurrenz an und zeigte damit seine Extraklasse. „Ich bin happy, meine Goldmedaille verteidigt zu haben“, erklärte Engel.

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Die dritte Goldmedaille des Tages ging an die 32-jährige Sportschützin Natascha Hiltrop, die im Wettbewerb mit dem Kleinkalibergewehr ihre zweite Goldmedaille gewann und dabei ebenso einen neuen Rekord aufstellte. Mit 250,2 Ringen erzielte sie eine Welt-Höchstleistung und unterstrich damit ihr Können, nachdem sie bereits in Tokio erfolgreich war. „Ich bin glücklich, sehr zufrieden und auch ziemlich müde“, äußerte sie nach dem Wettbewerb, der sowohl Liegendanschläge als auch Dreistellungskämpfe umfasste. „Ein Schuss ist mir im Finale deutlich nach links weggegangen“, erinnerte sie sich an einen kritischen Moment im Wettkampf, bevor sie sich neu fokussierte und die Nerven behielt.

Die Leistungen gingen jedoch über Schwimmen und Schießen hinaus. Weitspringerin Nele Moos sorgte ebenfalls für eine Überraschung, indem sie mit einem beeindruckenden letzten Sprung die Silbermedaille im Weitsprung sicherte. Die 22-jährige Athletin aus Duisburg verbesserte nicht nur ihre persönliche Bestleistung auf 5,13 Meter, sondern drückte auch ihre Freude aus: „Das ist einfach crazy! Ich hatte mir überhaupt keine Medaillenchancen ausgemalt“, sagte Moos, die ganz unkonventionell im Outfit eines Teamkollegen zur Siegerehrung erschien, da sie die eigenen Klamotten zu Hause ließ.

Weitere Erfolge und Herausforderungen

Katrin Müller-Rottgardt, eine sehbehinderte Leichtathletin, fügte dem Medaillenreigen eine Bronzemedaille im 100-Meter-Sprint hinzu. Mit ihrem Guide Noel-Philippe Fiener überquerte sie die Ziellinie in 12,26 Sekunden. Anders dagegen war die Situation für Thomas Schmidberger, der bei den Rollstuhltischtennis-Wettbewerben den Chinesen Feng Panfeng unterlegen war. Dies war seine dritte Niederlage in einem paralympischen Finale.

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Annika Zeyen-Giles rundete den Tag mit einer weiteren Bronzemedaille im Straßenrennen ab. In Clichy-sous-Bois, einem Vorort von Paris, zeigte die querschnittgelähmte Radsportlerin eine beeindruckende Leistung und benötigte 56:16 Minuten für die 28,3 Kilometer lange Strecke.

Das deutsche Team hat sich an diesem goldenen Donnerstag nicht nur für die Einzelstandards ausgezeichnet, sondern auch ein starkes Signal für Teamgeist und Geschlossenheit gesendet. Die Erfolge sowohl im Schwimmen als auch beim Schießen haben das Potenzial, neue Talente und inspirierende Geschichten im Behindertensport in den Vordergrund zu rücken. Die Wettbewerbe in Paris setzen dem deutschen Paralympics-Team glanzvolle Akzente und bleiben als einer der besten Wettkampftage in Erinnerung.

– NAG

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