In Belgrad kommt es derzeit zu großen Protesten gegen den geplanten Lithium–Bergbau. Die massiven Demonstrationen spiegeln nicht nur die Besorgnis über Umweltfragen wider, sondern zeigen auch eine klare Opposition gegen die Entwicklungen, die in der serbischen Natur stattfinden sollen.
Proteste verteidigen die Umwelt
Am zentralen Platz der serbischen Hauptstadt versammelten sich Zehntausende von Menschen. Gemeinsam fordern die Protestierenden unter dem Motto «Es wird keine Bergwerke geben» ein Umdenken der Regierung. Diese Versammlung wurde von verschiedenen Umweltschutzvereinen organisiert, die schon seit längerer Zeit auf die drohenden Gefahren für die Natur und die Bevölkerung aufmerksam machen.
Blockaden in der Stadt
Einige Demonstranten gingen sogar so weit, die Gleise an zwei Bahnhöfen in Belgrad zu besetzen, um ihre Botschaft noch eindringlicher zu vermitteln. Diese Blockade bringt nicht nur den Zugverkehr zum Stillstand, sondern zeigt auch den entschlossenen Willen der Menschen, über Nacht für ihre Forderungen einzutreten. Bislang hat die Polizei nicht eingegriffen.
Reaktion der Behörden
Die Reaktion des serbischen Innenministers Ivica Dacic hat die Situation weiter angeheizt. Er qualifizierte die Aktionen als schwerwiegende Verletzung der öffentlichen Ordnung und kündigte rechtliche Schritte gegen die Protestierenden an. Nach Angaben des Ministers schätzte die Polizei die Anzahl der Demonstrierenden auf zwischen 24.000 und 27.000.
Umweltschutz im Fokus der Gesellschaft
Die Proteste sind nicht auf Belgrad beschränkt. Mehr als 40 Städte in Serbien haben in den letzten Tagen gegen die Lithiumförderung demonstriert. Die Motivation hinter diesen Protesten ist nicht nur der Umweltschutz, sondern auch ein Gefühl der nationalen Identität. Die bekannte Schauspielerin Jelena Stupljanin stellte in einer Rede die Frage, ob wahre Patriotismus nicht vielmehr im Schutz von Land, Luft und Wasser liege, die für die serbische Bevölkerung unverzichtbar sind.
Die politische Dimension des Vorgehens
Die serbische Regierung hat in der Vergangenheit bereits Maßnahmen ergriffen, um die Lithiumförderung zu unterstützen. Am 19. Juli wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine umweltschonende Ausbeutung des Lithiumvorkommens im Jadar-Tal ermöglichen soll. Dieses Vorkommen gilt als das größte Lithiumfeld in Europa und ist für die Herstellung von Elektroautos von zentraler Bedeutung. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Abhängigkeit von Lithium-Importen aus China zu verringern.
Einblick in die Auswirkungen
Umweltschützer warnen vor den tiefgreifenden negativen Folgen der Lithiumförderung. Besonders die Gefahr der Grundwasserverunreinigung durch Schwermetalle ist ein zentrales Anliegen, da diese das Trinkwasser der Anwohner gefährden könnte. Diese aufkeimende Umweltbewegung in Serbien könnte eine bedeutende Rolle im zukünftigen Dialog über den Schutz natürlicher Ressourcen und die Berücksichtigung umweltfreundlicher Praktiken im landesweiten Abbau spielen.
– NAG