In Zürich wartet auf Tadej Pogacar eine entscheidende Herausforderung, die nicht nur sein sportliches Talent, sondern auch seine Ambitionen auf die nächsthöhere Ebene testen wird. Der slowenische Radfahrer, derzeit als bester Profi der Welt gelistet, zeigt sich frustriert von fortwährenden Vergleichen mit Radsportlegenden wie Eddy Merckx. „Ich kann mich nicht mit Eddy Merckx vergleichen, denn das war nicht meine Zeit“, äußert er sich in einem Interview und bekräftigt den Wunsch, seine eigene Årgende zu schreiben, anstatt in den Schatten von Vorgängern zu stehen.
Pogacar hat die Gelegenheit, der erste Radprofi seit Merckx und Stephen Roche zu werden, der die sogenannte Dreifach-Krone des Radsports erobert. Um dies zu erreichen, muss er die Weltmeisterschaft in Zürich gewinnen. In diesem Jahr hat er bereits den Giro d’Italia und die Tour de France für sich entschieden, was ihn in eine exklusive Riege erhebt.
Dreifach-Krone in Sicht
Die Anforderungen für die Dreifach-Krone sind hoch: Ein Radprofi muss in einem Jahr zwei große Landesrundfahrten gewinnen und den Weltmeistertitel erringen. Der 25-jährige Pogacar könnte mit einem Sieg in Zürich sein bisher einmaliges Kapitel um einen weiteren bedeutenden Erfolg erweitern. „Tadej kann Geschichte schreiben“, sagt sein Sportchef Joxean Matxin und hegt große Hoffnungen für diesem Wettkampf.
Die Strecke in Zürich ist für Pogacar ideal gestaltet. Mit 273,9 Kilometern und brutalen 4.470 Höhenmetern nimmt das Rennen eine anspruchsvolle Form an, die ihm entgegenkommt. Seit dem Gewinn der Tour de France hat Pogacar klargemacht, dass er das Regenbogen-Trikot – das Zeichen des Weltmeisters – unbedingt will: „Es ist mein großer Traum“, erklärt er entschlossen.
Der Titelverteidiger und seine Herausforderung
Auf der anderen Seite des Wettbewerbs steht Mathieu van der Poel, der amtierende Weltmeister und ein starker Konkurrent. Obwohl er als hervorragender Fahrer gilt, bleibt seine Einschätzung für die Titelverteidigung vorsichtig: „Die Chance ist klein“, gibt er zu. Dies insbesondere in Anbetracht der ständigen Anstiege der Strecke, die selbst für einen Klassikerspezialisten eine Herausforderung darstellen.
Van der Poel hat sich auf die Titelverteidigung konzentriert und sogar ein Höhentrainingslager besucht, um sich optimal auf das Rennen vorzubereiten. Dennoch bringt seine Körpergröße und das zusätzliche Gewicht, das er im Vergleich zu Pogacar hat, Unsicherheiten mit sich, besonders angesichts der anspruchsvollen Strecke am Zürichsee.
Die Rundstrecke am Zürichsee führt sieben Mal über die Nordseite und hat ihren Namen wahrscheinlich der Schönheit des Sonnenuntergangs zu verdanken. Die Organisatoren haben zwei Hauptanstiege markiert, und es gibt kaum flache Abschnitte, was einen konstanten Kraftakt erfordert.
Was Pogacar betrifft, gibt es nur einen weiteren ernsthaften Herausforderer: Remco Evenepoel. Der belgische Radprofi, der bereits den WM-Titel im Zeitfahren gewonnen hat, könnte eine ernstzunehmende Bedrohung für Pogacar darstellen. Doch wie gut seine Form ist, bleibt abzuwarten. Möglicherweise wird Merckx, als eine der Radsportikonen, nicht unglücklich darüber sein, wenn ein Landsmann dafür sorgt, dass der Dreifach-Kronen-Traum für Pogacar unerfüllt bleibt.
Für viele Sportbegeisterte, die die aktuelle Entwicklung im Radsport verfolgen, wird dieses Rennen eine aufregende Wendung nehmen. Ob Pogacar seinen Traum verwirklicht oder ob ein anderer Fahrer ihm den Ruhm streitig macht, bleibt abzuwarten. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.radioherne.de.