Der legendäre Musiker Kris Kristofferson ist am Samstag im Alter von 88 Jahren auf Maui, Hawaii, verstorben. Seine Familie bestätigte den Tod, jedoch sind Details zur genauen Todesursache bisher nicht bekannt. Kristofferson wird in der Musikgeschichte als einer der bedeutendsten Songwriter angesehen, dessen Werke von Größen wie Elvis Presley und Joan Baez gesungen wurden.
Kristofferson war nicht nur Sänger, sondern auch ein geschätzter Schauspieler. Er hatte eine einzigartige Fähigkeit, die Gefühle und Ängste seiner Generation in seinen Liedern auszudrücken. „Jeder Künstler, der meine Songs gesungen hat, hat das besser gemacht als ich“, bemerkte er einmal bescheiden. Trotz seiner kritischen Selbstwahrnehmung fand er bei seinen Fans großen Anklang.
Leben zwischen Studium und Militär
In der kleinen texanischen Stadt Brownsville geboren, wuchs Kristofferson in einer schwedischstämmigen Familie auf. Zunächst studierte er an der Universität Oxford mit einem Stipendium, wo er seine Karriere als Schriftsteller starten wollte. Der berufliche Erfolg blieb jedoch aus, was ihn schließlich ins US-Militär führte, wo er als Hubschrauberpilot in Rheinland-Pfalz stationiert war. Seine ersten Schritte in die Musik begannen in Nashville, wo er Land und Leute kennenlernte und die Möglichkeit erhielt, seine Talente auszuleben.
Die Entscheidung, Musiker zu werden, brachte jedoch auch persönliche Konflikte mit sich. Kristoffersons Mutter war enttäuscht von seinem Lebensweg und sprach viele Jahre nicht mit ihm. Diese familiären Spannungen begleiteten ihn, während er versuchte, in der Musikszene Fuß zu fassen. Er begann als Putzkraft in einem Aufnahmestudio und überzeugte den legendären Johnny Cash von seinem Talent, indem er wie ein Filmheld aus einem Hubschrauber in dessen Garten landete.
Ein unkonventionelles Leben mit einer großen Familie
Kris Kristofferson heiratete dreimal und hatte insgesamt fünf Kinder sowie einige Pflegekinder. Seine letzte Ehefrau, Lisa Meyers, blieb bis zu seinem Ende an seiner Seite. Ihre Beziehung war geprägt von unkonventionellen Eigenschaften: „Er lässt sich nicht managen“, bemerkte Lisa einmal, was deutlich machte, dass sein eigenwilliger Charakter ein Markenzeichen seines Lebens war.
Seine Auftritte begannen Kristofferson stets mit dem Lied „Shipwrecked in the 80’s“, das ihn mit Glück verbinden sollte. Er wusste, dass er ein eher unkonventioneller Künstler war, und sprach einmal darüber, dass seine Songs von manch anderen besser interpretiert wurden. „Ich singe wie ein Frosch“, war eine seiner selbstironischen Einschätzungen.
Kristofferson hinterließ nicht nur eine ergreifende musikalische Erbschaft, sondern plante auch seinen Abschied mit Bedacht. Für seinen Grabstein wählte er eine Zeile von Leonard Cohen, die seine Suche nach Freiheit und sein Lebensgefühl zusammenfasste: „Like a bird on the wire, like a drunk in a midnight choir, I have tried in my way to be free.“ Diese Worte spiegeln nicht nur seine künstlerische Seele wider, sondern auch seinen unkonventionellen Lebensweg.