In der Gemeinde Gangelt standen kürzlich fundamentale Themen wie Wind, Wasser und Wohnen auf der Agenda des Bauausschusses. Diese Sitzung war ein entscheidender Schritt in mehreren wichtigen Angelegenheiten, die in der Vergangenheit bereits für einiges Aufsehen gesorgt hatten.
Die Diskussion über das Windenergiegebiet Breberen-Nord/II wurde als Erstes behandelt. Ursprünglich war die Erweiterung des Gebiets an der L228 geplant, doch aufgrund der Nähe zu einer benachbarten Sandgrube hätte dies rechtliche Bedenken aufgeworfen. Dank kreativer Lösungen und enger Abstimmungen mit der Bezirksregierung konnte schließlich ein Kompromiss gefunden werden: die Rotoren der Windräder dürfen in die Fläche der Sandgrube hineinragen, was die Aktivität in der Sandgrube unberührt lassen wird. Solche innovativen Ansätze sind in der heutigen Zeit, in der erneuerbare Energien an Bedeutung gewinnen, von entscheidender Wichtigkeit.
Reduzierung von Überschwemmungsgebieten
Ein weiteres zentrales Thema war die Problematik von Überschwemmungsgebieten. In intensiven Abstimmungen mit der Bezirksregierung wurde es der Gemeinde Gangelt gelingt, die potenziellen Überschwemmungsgebiete am Saeffelbach signifikant zu reduzieren. Willibert Mevissen, Fachbereich Bauen und Planen, stellte dem Ausschuss eine Karte vor, die die drastische Abnahme der ausgewiesenen Überschwemmungsflächen veranschaulichte. Die rote Markierung begrenzt nun die potenziellen Überschwemmungsgebiete auf ein viel kleineres Areal.
Diese Reduzierung hat weitreichende Konsequenzen: Die erforderlichen Maßnahmen konzentrieren sich nun auf den Bau eines neuen Regenrückhaltebeckens nahe der Kläranlage bei Birgden. Diese Maßnahmen könnten schließlich auch für Anwohner von Vorteil sein, da viele Häuser aus den früheren Überschwemmungsgebieten herausfallen und somit Versicherungsvorteile genießen könnten. Diese positiven Entwicklungen sind das Resultat langwieriger Gespräche, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen, als die Gemeinde eine Neuberechnung der Überschwemmungsflächen in Auftrag gab.
Die Bezirksregierung war bereit, den neuen Plan grundsätzlich zu akzeptieren, nachdem in den Jahren darauf verschiedene Berechnungen und Gespräche für Klarheit sorgten. Auch die endlich übergebene neue Karte, die erhebliche Reduzierungen zeigt, bleibt jedoch vorerst unverbindlich, bis die Bezirksregierung ihre Zustimmung erteilt.
Neues Baugebiet in Kreuzrath
Zusätzlich hat der Bauausschuss jüngst einem neuen Bebauungsplan in Kreuzrath zugestimmt. Der Plan „Am grünen Wegs’chen“ sieht die Schaffung eines neuen Baugebiets mit 28 Grundstücken vor. Besondere Beachtung bekam der Aspekt der ökologischen Verträglichkeit, da für dieses Baugebiet in seinen Planungen nur 23.000 Ökopunkte anfallen. Dies ist möglich, weil ein Teil der hierfür erforderlichen Punkte aus dem benachbarten Baugebiet „Im Heyerfeld“ stammt und durch die Anlage einer Extensivwiese in der Umgebung ergänzt wird.
Ein innovativer Aspekt dieses neuen Baugebiets ist die zentrale Entwässerungsanlage, die anstelle eines traditionellen Versickerungsbeckens am Rand des Gebiets angelegt wird. Diese Anlage wird als flache Mulde gestaltet, die Wasser effektiv ableiten kann, dank eines speziellen Fließpakets im Untergrund. Zusätzlich werden Wege entlang dieser Mulde angelegt, die nicht nur der Entwässerung dienen, sondern auch den Anwohnern eine erhöhte Aufenthaltsqualität bieten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Gemeinde Gangelt mit ihren Projekten und der kreativen Lösung von Herausforderungen auf einem positiven Weg ist. Der Bauausschuss arbeitet fortwährend an der Umsetzung nachhaltiger und zukunftsorientierter Lösungen, seien es im Bereich erneuerbare Energien oder bei der Planung von Wohngebieten. Die Entwicklungen in Gangelt sind damit nicht nur lokal von Bedeutung, sondern stehen in einem größeren Kontext der nachhaltigen Entwicklung.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.aachener-zeitung.de.
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