Heinsberg

Sommerferien und Pubertät: Wenn Mamas Nerven zur Hilfe werden

In ihrem Artikel reflektiert die Autorin über die Herausforderungen und den Wandel in der Beziehung zu ihren pubertierenden Töchtern, die ihr durch den ständigen Vorwurf „Mama, Du nervst“ ihren Drang nach Kontrolle und Fürsorglichkeit spiegeln, während sie lernen, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.

Schulferien sind eine willkommene Auszeit für viele Familien. Doch für Eltern kann diese Zeit gleichzeitig auch eine Herausforderung darstellen. Besonders in der spannenden Phase der Pubertät zeigen sich bei Kindern verstärkt eigene Wünsche und Bedürfnisse. An einem Beispiel aus dem Alltag einer Mutter, die sich mit diesen Themen auseinandersetzt, wird deutlich, wie wichtig es ist, den Jugendlichen Freiraum zu geben und ihr Streben nach Eigenverantwortung zu unterstützen.

Die Suche nach Eigenverantwortung

Im Alltag stellt sich für viele Eltern die Frage: Wo liegt die Grenze zwischen Unterstützung und Überwachung? Kinder und Jugendliche drängen darauf, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, was oft zu Spannungen führt. So empfindet eine Mutter die ständigen Ermahnungen an ihre Töchter als belastend, während diese ihrerseits den Satz „Mama, Du nervst“ häufig nutzen, um ihren Unmut über die elterlichen Fragen und Vorschläge auszudrücken.

Der Einfluss von Freiräumen auf die Entwicklung

Der dänische Familientherapeut Jesper Juul betont, dass es in der Pubertät nicht mehr möglich ist, Kinder zu erziehen. Stattdessen sollten Eltern einen Schritt zurücktreten und auf ihre bisherigen Erziehungsmaßnahmen vertrauen. Freiräume sind entscheidend für die Entwicklung der Eigenverantwortung. Dieser Gedanke regt dazu an, dass Eltern ihre Kinder ernst nehmen und ihnen die Möglichkeit geben, eigene Fehler zu machen, um daraus zu lernen.

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Der Druck der Gesellschaft

Die Herausforderungen gehen jedoch über den familiären Rahmen hinaus. Jugendlichen wird oft vermittelt, dass ihr Wert hauptsächlich durch Erfolge, Noten und Likes gemessen wird. Ein solcher Druck kann zu einem Gefühl der Überforderung führen. Es ist von Bedeutung, dass Kinder ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, das ihnen hilft, ihre Grenzen zu erkennen und sich nicht selbst zu schaden.

Eltern als Stütze

Trotz der Distanz, die sich zwischen Eltern und Teenagern entwickeln kann, bleibt der Wunsch nach Nähe und Interesse. Eine Mutter erkennt, dass ihre Neugier auf das Leben und die Entwicklungen ihrer Töchter Ausdruck von Fürsorge ist. Das Interesse an den Aktivitäten und den sozialen Kontakten ihrer Kinder bedeutet, dass sie bereit ist, sich an deren Leben zu beteiligen, auch wenn dies manchmal als lästig empfunden wird.

Fazit: Vertrauen aufbauen

Um eine positive Beziehung aufrechtzuerhalten, haben viele Eltern den Entschluss gefasst, ihrer Rolle als Unterstützer gerecht zu werden, anstatt als Kontrolleure zu agieren. Weniger Eingreifen und mehr Vertrauen können helfen, die Beziehung zu verbessern und eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Während die Sommerferien eine willkommene Pause darstellen, mögen sie auch als Gelegenheit dienen, das Miteinander zu reflektieren und eine harmonische Grundlage für das alltägliche Leben zu schaffen.

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– NAG

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