Im Kreis Heinsberg gibt es Grund zur Freude für Bäcker und ihre Angestellten. Ab August steigen die Löhne für die Mitarbeiter in der Backbranche beeindruckend um 5 Prozent. Dies ist das Resultat eines Abkommens zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Bäckerinnung, das die Begeisterung für diese Berufe erheblich steigern soll. In einer Zeit, in der Fachkräfte händeringend gesucht werden, stellt dieser Schritt einen bedeutenden Fortschritt für die Branche dar.
Die 47 Bäckereien im Kreis Heinsberg beschäftigen insgesamt etwa 1.510 Menschen, darunter viele Teilzeitkräfte und Minijobber. Tim Lösch, ein Vertreter der NGG Aachen, betont die positive Veränderung, die diese Lohnerhöhung mit sich bringt. Vollzeit-Bäckereifachverkäuferinnen dürfen sich beispielsweise über ein höheres Gehalt freuen, das zwischen 2.413 und 2.735 Euro monatlich liegt. Dies bedeutet einen Anstieg von bis zu 174 Euro im Vergleich zu den vorherigen Löhnen.
Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen
Die neue Lohnstruktur, die auch eine rückwirkende Inflationsausgleichsprämie von jeweils 90 Euro für Juni und Juli umfasst, soll nicht nur den finanziellen Druck mindern, sondern auch die Berufe in der Backbranche aufwerten. In einem weiteren Schritt werden die Löhne im Mai nächsten Jahres erneut um 70 Euro erhöht. Damit zeigt die Bäckerinnung, dass sie die Attraktivität ihrer Jobs erheblich steigern kann, und das Image des Bäckerhandwerks wird offensichtlich gefördert.
Die Arbeit in den Bäckereien ist nicht nur körperlich herausfordernd, sondern auch emotional abwechslungsreich. Fachverkäuferinnen haben oft nicht nur die Verantwortung für den Verkauf, sondern müssen auch die Brötchen „quasi nebenbei“ aufbacken. Hierbei können sie auf schöne Momente mit Kunden treffen, aber auch Phasen erleben, die viel Geduld und Nerven kosten. Die Kombination aus herausfordernder Arbeit und wertschätzender Entlohnung könnte dazu führen, dass mehr Menschen in den Beruf einsteigen oder länger in ihrer Position bleiben.
Das „ofenfrische Lohn-Plus“ ist ein wichtiges Signal, das nicht nur den Beschäftigten zugutekommt, sondern auch die gesamte Branche stärken könnte. Die NGG berichtet, dass die Bäckereien in der Region mit dieser Maßnahme einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung machen und so im Wettbewerb um Fachkräfte besser gerüstet sind. Die Aussicht auf ein faires Gehalt könnte dazu beitragen, dass der Beruf nicht nur in der Region, sondern landesweit wieder mehr Wertschätzung erfährt.
Insgesamt zeigt diese Entwicklung, dass auch in Handwerksberufen wie dem Bäckerhandwerk positive Veränderungen möglich sind. Der Fokus auf die Menschen, die in dieser Branche arbeiten, und deren faire Entlohnung könnte langfristig das Gesicht der gesamten Branche verändern. So wird nicht nur die wirtschaftliche Situation der Bäckereiangestellten verbessert, sondern auch ein Beitrag zur Stärkung des Handwerks selbst geleistet.
Die Zukunft der Bäcker im Kreis Heinsberg könnte also rosiger sein als je zuvor. Mit der richtigen Mischung aus Wertschätzung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird sich möglicherweise auch der Ruf dieses traditionsreichen Berufes langfristig verbessern.
– NAG