Heinsberg

Neue Selbsthilfegruppen im SFZ Heinsberg: Unterstützung für Betroffene

Das Selbsthilfe- und Freiwilligenzentrum im Kreis Heinsberg bietet im September neue Selbsthilfegruppen und Workshops an, darunter eine Gruppe für Eltern mit Kindern, die das Fetale Alkohol-Syndrom haben, und eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit Endometriose, um Betroffenen Unterstützung und Austausch zu ermöglichen.

Im Kreis Heinsberg gibt es frische Angebote vom Selbsthilfe- und Freiwilligenzentrum (SFZ), die Eltern, Angehörigen und Personen mit besonderen Bedürfnissen Unterstützung bieten. Diese neuen Selbsthilfegruppen und Veranstaltungen starten im September und sollen den Betroffenen helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Die Themen sind vielfältig und sprechen verschiedene Herausforderungen an, mit denen Menschen konfrontiert sind.

Ein zentrales Angebot ist die Selbsthilfegruppe, die speziell für Eltern oder Pflegeeltern gedacht ist, deren Kind mit dem Fetalen Alkohol-Syndrom (FASD) diagnostiziert wurde. Die erste Sitzung findet am Donnerstag, den 12. September, im Wegberger Mütterzentrum statt. Hier können betroffene Eltern in einem geschützten Rahmen ihre Erfahrungen teilen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist oft hilfreich, um neue Wege zu entdecken und Strategien für den Umgang mit Alltagssituationen wie Kindergarten und Schule zu entwickeln. „Die gemeinsamen Gespräche verbinden und können dazu beitragen, wieder neue Kraft zu tanken“, erklärt das SFZ und betont die Bedeutung der gegenseitigen Unterstützung.

Selbsthilfegruppen für Frauen

Ein weiteres wichtiges Thema sind die gynäkologischen Beschwerden, die viele Frauen belasten. Die Selbsthilfegruppe „Endometriose“ setzt sich mit dieser häufigen Erkrankung auseinander, die von starken Schmerzen bis hin zu Fertilitätsproblemen führen kann. Das erste Treffen dieser Gruppe wird am Dienstag, den 24. September, im SFZ Heinsberg stattfinden. Endometriose kennt oft keinen klaren Auslöser, was das Leben der Betroffenen erheblich erschwert. Der vertrauliche Austausch mit anderen Frauen in vergleichbaren Situationen kann dabei helfen, Lösungen zu entwickeln und die Belastungen besser zu bewältigen. Das SFZ stellt klar, dass das Teilen dieser Erfahrungen zur Erleichterung und Stärkung des Selbstbewusstseins führen kann.

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Daneben wird der Rückenschmerz, der häufig mit der Pflege von Angehörigen einhergeht, in einem speziellen Vortrag behandelt. Der Vortrag mit dem Titel „Starker Rücken für pflegende Angehörige“ findet am Dienstag, den 10. September, um 18 Uhr im SFZ statt. Pflegepersonen sind oft hohen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt, was zu Verspannungen und Schmerzen führen kann. In dieser Veranstaltung lernen die Teilnehmenden nicht nur, was die Ursachen für Rückenschmerzen sind, sondern sie erfahren auch, welche gezielten Übungen zur Linderung und Vorbeugung eingesetzt werden können. Damit soll den Pflegekräften geholfen werden, auch in schwierigen Situationen einen Rückzugsort für ihre Gesundheit zu finden.

Anmeldung erforderlich

Die Teilnahme an diesen wertvollen Angeboten erfordert eine vorherige Anmeldung. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 02452 156890 oder per E-Mail an selbsthilfe@sfz-heinsberg.de anmelden. Das SFZ setzt auf eine engagierte und aktive Teilnahme der Betroffenen, die jeweils von den spezifischen Themen und dem gegenseitigen Austausch profitieren sollen. Diese neuen Initiativen zeigen eindrücklich, wie wichtig es ist, Unterstützung zu suchen und zu bieten.

Angesichts der Vielzahl an Menschen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind, betont das SFZ die Wichtigkeit dieser Selbsthilfegruppen. Sie bieten nicht nur Raum für Austausch und Unterstützung, sondern fördern auch das Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und die Entwicklung praktischer Lösungen für den Alltag. In einer Zeit, in der mentale Gesundheit zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind solche Gruppen ein wertvoller Beitrag zur Gesundheitsförderung und zum Wohlbefinden aller Beteiligten.

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Das Angebot des Selbsthilfe- und Freiwilligenzentrums (SFZ) in Heinsberg ist Teil einer größeren Initiative zur Unterstützung von Familien und Einzelpersonen, die mit chronischen Erkrankungen und Belastungen umgehen müssen. Selbsthilfegruppen bieten nicht nur Raum für persönliche Erfahrungen, sondern fördern auch den sozialen Zusammenhalt und die emotionale Gesundheit. Die Bedeutung solcher Angebote wuchs in den letzten Jahren, vor allem während der COVID-19-Pandemie, als viele Menschen mit psychischen Belastungen und Isolation konfrontiert wurden. Studien haben gezeigt, dass der Austausch in Selbsthilfegruppen einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Resilienz der Teilnehmer hat.

In Deutschland gibt es zahlreiche Selbsthilfeorganisationen, die sich auf verschiedene Krankheitsbilder spezialisiert haben. Dazu gehören unter anderem Gruppen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, chronischen Schmerzen oder seltenen Erkrankungen. Das Angebot reicht von Informationen über die spezifischen Krankheitsbilder bis hin zu praktischen Hilfestellungen, wie dem Umgang mit dem Gesundheitssystem oder dem Austausch über Therapiefortschritte. Das SFZ zielt darauf ab, diese Unterstützung auch auf lokale Niveaus zu bringen, sodass Betroffene in ihrer unmittelbaren Umgebung Hilfe finden können.

Besondere Herausforderungen bei FASD

Das Fetale Alkohol-Syndrom (FASD) ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern hat. Laut dem Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird FASD in Deutschland bei etwa 1-3 von 1.000 Lebendgeburten diagnostiziert. Die Störung kann verschiedene Symptome verursachen, darunter neurologische Beeinträchtigungen, Verhaltensauffälligkeiten und körperliche Anomalien. Eltern und Pflegeeltern solcher Kinder stehen vor der Herausforderung, geeignete Unterstützungsangebote zu finden und innovative Bewältigungsstrategien zu entwickeln, weshalb Selbsthilfegruppen eine wertvolle Ressource darstellen.

Neben dem Austausch unter Gleichbetroffenen können Selbsthilfegruppen auch Informationsveranstaltungen bieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen eingehen. Dies könnte beispielsweise Themen wie das Erlernen von Unterstützungstechniken, den Zugang zu Therapien und Hilfsangeboten oder den Umgang mit Schulen und anderen Institutionen umfassen. Der offene Dialog in diesen Gruppen kann nicht nur den Stress verringern, sondern auch das Gefühl der Isolation verringern, das oft mit der Pflege von Kindern mit besonderen Bedürfnissen einhergeht.

Der Umgang mit Endometriose und ihren Folgen

Endometriose betrifft nicht nur die physische Gesundheit, sondern hat auch weitreichende psychologische und soziale Folgen. Frauen, die an dieser Erkrankung leiden, berichten häufig von einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angstzustände. Laut der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. leiden schätzungsweise 10 bis 15 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter an dieser Erkrankung. Die Selbsthilfegruppe bietet nicht nur einen Raum für den Austausch über die körperlichen Symptome, sondern auch für die emotionalen Herausforderungen, die damit verbunden sind.

Durch den Dialog unter Betroffenen können Strategien entwickelt werden, um sowohl die physischen Symptome als auch die emotionalen Belastungen besser bewältigen zu können. Hierbei spielt der Peer-Support eine entscheidende Rolle, da er eine unterstützende Gemeinschaft bildet, in der Erfahrungen geteilt werden und Rückhalt geboten wird. Solche Gruppen sind nicht nur eine Plattform für Informationen, sondern auch ein Ort des Lernens und der gegenseitigen Ermutigung.

– NAG

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