In Heinsberg wurde am 7. November eine bewegende Ausstellung eröffnet, die an die dunkle Vergangenheit der Reichspogromnacht von 1938 erinnert. Die „Stolpersteine in Heinsberg“ zeigen an 24 Orten in der Stadt, wo insgesamt 86 Gedenksteine verlegt wurden, um das Schicksal ehemaliger jüdischer Bürger zu würdigen, die unter dem Nationalsozialismus litten. Diese Steine sind mehr als nur Erinnerungen – sie sind Mahnmale gegen das Vergessen und stehen für die Opfer von Vertreibung, Deportation und Mord.
Die Initiative zur Ausstellung stammt von Jakob Gerards, dem ehemaligen ersten Beigeordneten der Stadt, und Stadtführer Helmut Hawinkels. Bei der Eröffnung dankte Ulrich Lowis von der Volksbank Heinsberg den beiden für ihr Engagement und erinnerte an die Progromnacht vor 86 Jahren. Helmut Hawinkels beleuchtete anschließend das jüdische Leben in Heinsberg, während Schüler der Realschule Heinsberg, Asma Kajeh und Arman Singh, ein Gedicht vortrugen, das sie im Unterricht mit ihrem Lehrer erarbeitet hatten. Die Veranstaltung wurde von musikalischen Darbietungen der Jugendmusikschule Heinsberg begleitet, die mit eindrucksvollen Stücken die emotionale Atmosphäre unterstrichen.
Persönliche Geschichten und Warnungen
Besonders bewegend war der Beitrag von Marianne Pel aus Haarlem, die ihre persönlichen Erfahrungen bei der Recherche zu den Stolpersteinen teilte. Jakob Gerards sprach in seinem Vortrag „Gegen das Vergessen“ über die Gründe für sein Engagement und warnte vor den zunehmenden antisemitischen Tendenzen in Deutschland. Er appellierte an die Anwesenden, wachsam zu bleiben und Zivilcourage zu zeigen, um solchen Entwicklungen entgegenzutreten. Die Ausstellung ist bis zum 29. November 2024 in der Volksbank Heinsberg eG, Hochstraße 112-114, zu sehen und wird von einem Begleitheft unterstützt, das alle Stolpersteine in Heinsberg dokumentiert.