Ein eindrucksvolles Werk über die dunkle Vergangenheit Deutschlands ist erschienen! Der Kirchhovener Historiker Karl Beumers bringt mit seinem neuen Buch „Wer vergisst, lernt nicht“ den 16. Band seiner Dokumentationen heraus. Auf fast 230 Seiten hat er die bewegenden Erinnerungen von Zeitzeugen festgehalten, die während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkriegs in der Region lebten oder damit verbunden waren. Diese wertvollen Berichte sind nicht nur Geschichtsschreibung, sondern auch ein eindringlicher Aufruf, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen.
Ein besonders bewegendes Beispiel ist die Geschichte von Kurt Strauss, der im Juni 2022 verstarb. Strauss, geboren in eine angesehene jüdische Familie, erlebte die Reichspogromnacht am 9. November 1938 hautnah. „Meine Mutter schrie in Todesnöten, weil ein großer Pflasterstein auf ihrem Bett landete“, erinnert er sich. Die Gewalt, die er damals sah, war nicht nur von einfachen Leuten ausgegangen, sondern auch von Angehörigen angesehener Familien, die einst Freundschaften mit Juden pflegten. „Ich habe heute noch das Bild vor Augen, wie einer von ihnen, der Viehhändler Oskar Herz, nur mit seinen Pantoffeln an den Füßen durch die Stadt getrieben wurde“, berichtet er. Die Brutalität der SA und die Zwangsmaßnahmen gegen jüdische Familien sind unvergessliche Erinnerungen, die Strauss mit Beumers teilte.
Ein Vermächtnis für die Nachwelt
Beumers hat seit 2011 unermüdlich daran gearbeitet, die Geschichten von 30 Zeitzeugen zu dokumentieren. Diese Erlebnisse sind oft nicht verarbeitet worden und werden erst im Alter wieder lebendig. „Es ist wichtig, dass wir uns stets persönlich für Frieden und Freiheit einsetzen und uns gegen Gewalt und Diktatur abgrenzen“, betont Beumers. Sein Buch ist nicht nur ein Dokument der Erinnerung, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Das neue Buch ist in der Mayerschen Buchhandlung in Heinsberg, in der Buchhandlung Lyne von de Berg in Geilenkirchen sowie direkt beim Autor erhältlich.