Hamm

Kontroverse Gedenkstätte in Werries: Bürger entscheiden für Status Quo

Wenige Tage nach der kontroversen Diskussion über die umstrittene Inschrift am Ehrenmal Werries hat eine deutliche Mehrheit der Bürger bei einem Dialog entschieden: Das Denkmal bleibt unverändert, zur Enttäuschung vieler Kritiker, und wirft Fragen zur Erinnerungskultur auf!

Die Debatte um das Ehrenmal in Werries, das in der Vergangenheit intensiv und teils hitzig geführt wurde, hat nun ein klares Resultat hervorgebracht: Die Gedenkstätte bleibt unverändert. Diese Entscheidung fiel am Donnerstagabend bei einem von drei Bürgerdialogen im Forum des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, an dem rund 60 Teilnehmer teilnahmen.

Bei der Abstimmung, die geheim abgehalten wurde, konnten die Anwesenden aus neun Vorschlägen wählen. Auffällig war, dass der Schützenverein Werries, der eine erhebliche Anzahl an Wählern mobilisierte, für den Status quo stimmte. Dies führte zu einem sichtbaren Ausdruck der Zufriedenheit unter den Vertretern des Vereins. Im Gegensatz dazu war die Enttäuschung bei anderen Teilnehmern spürbar. Nun wird das Stadtarchiv eine neutral formulierte Empfehlung an die Bezirksvertretung Uentrop erarbeiten, die letztlich über die Inschrift entscheiden muss.

Kritik und die Hintergründe der Entscheidung

Die öffentliche Diskussion über das Ehrenmal nahm im März 2023 ihren Anfang, als die SPD einen Antrag zur Umwidmung stellte. Anlass war eine kritische Rückmeldung aus der Bevölkerung zur Inschrift „Den Helden die Heimat“, die mit den Jahreszahlen 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 versehen ist. Kritiker im SPD-Lager argumentieren, dass die Inschrift nicht zur modernen Erinnerungskultur passe. Schließlich wurde das Ehrenmal nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt, was im Widerspruch zur heutigen Sichtweise stünde.

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Das Gareinmal wurde im Juni 1933 eingeweiht und dient bis heute als Mahnmal, insbesondere am Volkstrauertag oder während des Schützenfestes. Die Diskussionsrunden, die überwiegend unter der Moderation des Hammer Stadtarchivs stattfanden, haben zu einem komplexen Austausch über den zukünftigen Umgang mit der Inschrift geführt.

Das Ergebnis der Bürgerdialoge

Archivleiterin Franziska Rohloff wies darauf hin, dass der zweite Dialog erfolgreicher verlief und es Kompromisslinien gab, die auch Vertreter unterschiedlicher Meinungen zusammenbrachten. Dazu gehörte die Auffassung, dass der Gedenkort erhalten bleiben und als Lernort fungieren sollte. Auch die Idee, den Ort regelmäßig zu pflegen und Lehrer sowie Schüler aktiv in Gedenkveranstaltungen einzubinden, wurde gefördert.

Am Donnerstagabend erhielt die Vorlage, den Status quo zu bewahren, 38 von 58 abgegebenen Stimmen und erzielte damit die notwendige absolute Mehrheit. Andere Vorschläge zur Kontextualisierung oder Umgestaltung erhielten deutlich weniger Stimmen, was darauf hindeutet, dass eine Mehrheit der Teilnehmer die bestehende Inschrift befürwortet.

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Das Team des Stadtarchivs wird nun das Ergebnis aufbereiten und eine Beschluss-Empfehlung für die Bezirksvertretung erstellen, die dann im Bürgeramt veröffentlicht wird. Rohloff bemerkte, dass dieser Dialogprozess als wichtiges Experiment für die lebendige Erinnerungskultur betrachtet werden kann. Ihr Wunsch ist es, dass auch in Zukunft solche Diskussionen stattfinden, um die Wege der Erinnerung zu gestalten und zu verbessern.

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