Köln (dpa/tmn) – Lippenbalsam – ein unverzichtbarer Begleiter für viele, besonders in der kalten Jahreszeit! Doch kann dieser kleine Helfer tatsächlich süchtig machen? Die Kölner Dermatologin Uta Schlossberger klärt auf und zeigt, was hinter dem Bedürfnis steckt, die Lippen ständig zu pflegen.
Wenn die Lippen trocken und spröde sind, liegt das an der reduzierten Produktion von Talg durch die Drüsen, die bei Temperaturen unter 8 Grad fast ganz aufhören zu arbeiten. Zudem sind die Lippen von Natur aus weniger mit Talgdrüsen ausgestattet als andere Körperstellen. Temperaturwechsel zwischen kalter, feuchter Luft draußen und trockener Heizungsluft drinnen setzen den Lippen zusätzlich zu, was zu unangenehmem Spannungsgefühl führt.
Die richtige Pflege für zarte Lippen
Um trockene Lippen zu retten, empfiehlt Schlossberger, die richtige Pflege zu wählen. Normale Lippenstifte sind tabu, da sie oft austrocknende Inhaltsstoffe wie Silikonöle und Parabene enthalten. Stattdessen sollten Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Vaseline, Sheabutter oder Jojobaöl verwendet werden. Honig ist ebenfalls ein hervorragendes Hausmittel, das entzündungshemmend wirkt und bei eingerissenen Mundwinkeln hilft.
Doch wie steht es um die Abhängigkeit von Lippenbalsam? Laut Schlossberger kann es zu einer psychologischen Gewöhnung kommen. Das ständige Auftragen kann dazu führen, dass man glaubt, die Lippen seien trockener, als sie tatsächlich sind. Einmal täglich oder maximal zweimal ist ausreichend – ständiges Nachschmieren kann sogar kontraproduktiv sein, besonders wenn das Produkt austrocknende Inhaltsstoffe enthält. Wer also ständig nach dem Balsam greift, könnte sich in einem Teufelskreis befinden!