Tel Aviv/Beirut/Gaza – Die Spannungen zwischen Israel und seinen Gegnern im Libanon und Gazastreifen nehmen weiter zu. Nach intensiven Gefechten am Wochenende führt Israel nun seine Militäroperationen gegen die Hisbollah und Hamas fort. Berichten zufolge haben israelische Kampfflugzeuge in den letzten Nächten in Südlibanon fast zwei Dutzend Luftangriffe geflogen, um strategisch wichtige Ziele zu treffen. Auch die Artillerie des Landes hat verstärkt geschossen, während eine offizielle Bestätigung aus israelischen Militärkreisen noch aussteht.
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi betonte, dass in den kommenden Tagen mit weiteren scharfen Aktionen zu rechnen sei, um die Stadtgebiete im Norden vor möglichen Attacken der Hisbollah zu schützen. Er versicherte, die Zivilbevölkerung in Grenzgebieten sei bald in der Lage, zurückzukehren, und warnte die Hisbollah, dass sie nicht ignoriere, was auf sie zukomme. Halevi machte deutlich, dass Israel über ungeahnte militärische Kapazitäten verfüge.
Militärische Unterstützung und strategische Angriffe
Die jüngsten Angriffe wurden durch die Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Ibrahim Akil am Freitag verstärkt, die die Organisation erheblich schwächte. Halevi erklärte, dass die Botschaft an die Hisbollah sowie andere Gruppen unmissverständlich sei: „Wir können alle erreichen, die eine Bedrohung für die Bürger Israels darstellen.“ Verteidigungsminister Joav Galant stimmte dem zu und bezeichnete die letzten nächte als „die schlimmste Woche in der Geschichte der Hisbollah“. Gleichzeitig sicherte er zu, dass alle Mittel ergriffen würden, um die nationalen Sicherheitsziele zu erreichen.
Die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) berichteten unterdessen von der Festnahme von zwölf Personen wegen angeblicher Spionage für den israelischen Geheimdienst Mossad. Diese Festnahmen geschehen in einem ohnehin angespannten Umfeld, wo Iran seinerseits als regionaler Machtfaktor gilt. Premierminister Benjamin Netanjahu macht die potenzielle Erinnerung an die atomare Bedrohung durch Iran sowie gleichzeitige militärische Bedrohungen aus allen Richtungen aus, zum Kern des Problems.
Kampf gegen die Hamas in Gaza
Parallel führt die israelische Luftwaffe Angriffe im Gazastreifen durch. Jüngste Berichte deuten darauf hin, dass eine Kommandozentrale der Hamas, die sich in einem ehemals als Schule genutzten Gebäude im Zentrum des besetzten Küstenstreifens befand, ins Visier genommen wurde. Israel hat jedoch betont, umfangreiche Maßnahmen ergriffen zu haben, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren.
Netanjahu gab zudem an, dass etwa die Hälfte der rund 100 Geiseln, die seit einem massiven Angriff durch die Hamas im Oktober vergangenen Jahres in Gaza festgehalten werden, noch am Leben seien. Diese Geiselnahmen, die zu einem massiven Kriegsverlauf führten, bleiben ein zentraler Punkt der Verhandlungen und menschlichen Tragödien innerhalb des Konflikts. Während eine Waffenruhe im November einige Geiseln freigab, bleibt die Situation komplex und unverändert angespannt.
Zusätzlich berichten israelische Medien, dass Militärvertreter dem Premierminister neue Strategien zur Verwaltung humanitärer Hilfe in Gaza präsentieren wollen. Ein Plan sieht sogar eine „Belagerung“ des nördlichen Gazastreifens vor, während gleichzeitig sichergestellt werden soll, dass die Hamas keine Kontrolle über die benötigten zivilen Hilfsgüter hat. Dies könnte die Gruppe in die Enge treiben und Druck für mögliche Verhandlungen um eine Einigung zur Freilassung der Geiseln ausüben.