In Spanien erreicht die Hitzewelle historische Ausmaße, und der August setzte einen neuen Rekord mit einer Durchschnittstemperatur von 25 Grad Celsius. Laut dem nationalen Wetterdienst Aemet war dieser Monat nicht nur der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, sondern auch zwei Grad wärmer als der durchschnittliche Temperaturbereich der Jahre 1991 bis 2020. Diese extremen Werte übertreffen sogar die Temperaturen der besonders heißen Jahre 2003 und 2023, was auf einen besorgniserregenden Trend im Klimawandel hinweist.
Die Auswirkungen der intensiven Hitze sind landesweit zu spüren, und für das Jahr 2024 wird eine Durchschnittstemperatur von etwa 15,8 Grad Celsius prognostiziert, ähnlich dem bisherigen Rekordjahr 2022. Dies legt nahe, dass die Jahre nach 2020 die heißesten in der Geschichte Spaniens sein könnten. Die Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung wächst, während die Menschen versuchen, der Hitze zu entkommen und die Küstenregionen aufsuchen.
ScHöne und gefährliche Hitze am Mittelmeer
Das Mittelmeer, insbesondere rund um Mallorca, wurde zur Badewanne für Hitze-Suchende. Ein Meteorologen-Verband meldete kürzlich Rekordtemperaturen des Wassers, mit einer Messung von 31,87 Grad an einer Boje im Südwesten der beliebten Ferieninsel. Dies übertrifft den vorherigen Rekordwert von 31,36 Grad, der erst vor zwei Jahren gemessen wurde. Die unerbittliche Wärme zieht Touristen an, birgt jedoch auch Gefahren, da der Klimawandel die Bedingungen für extreme Wetterereignisse verschärft.
Die Situation, so alarmierend sie scheint, hat jedoch auch positive Aspekte. Im Vergleich zum Vorjahr gab es bis Ende August einen Rückgang von 46 Prozent der durch Waldbrände beschädigten Flächen. Elena Hernández von der Organisation zur Bekämpfung von Waldbränden führt dies auf ein wachsendes Bewusstsein der Gesellschaft zurück: „Da 80 Prozent der Brände durch menschliches Handeln entstehen, scheint es, dass die Menschen in diesem Jahr vorsichtiger gehandelt haben.“ Darüber hinaus haben die regenreicheren Monate zu einem geringeren Trockenheitsrisiko beigetragen, was die Wahrscheinlichkeit von Bränden verringert hat.
Ein weiterer Lichtblick ist der Rückgang der Hitzetoten in Spanien. Während im vergangenen Jahr mehr als 7.700 hitzebedingte Todesfälle geschätzt wurden, zeigt das Nationale Zentrum für Epidemiologie dieses Jahr eine viel niedrigere Prognose von etwa 3.000 Hitzetoten bis Ende August. Ein kühlerer Sommerbeginn und ein verändertes Verhalten von Risikogruppen könnten diese positive Entwicklung erklärt. Während viele Menschen in den Küstenstaaten nach Kühle suchen, erleben andere Regionen Spaniens erträglicheres Wetter mit Temperaturen um die 20 Grad sowie Regen und Wind.
– NAG