Hamm

Finanzielle Sorgen: Hammer Kliniken fordern dringend Reformklarheit!

Kliniken in Hamm schlagen Alarm: Gesundheitsminister Lauterbach gerät beim Krankenhausgipfel am 9. September unter Beschuss, weil die geplante Reform zur Finanzierung den angeschlagenen Krankenhäusern nicht hilft – und die Zukunft der Gesundheitsversorgung in NRW ist in Gefahr!

Die Situation in den Krankenhäusern in Hamm ist angespannt. Mit Blick auf die geplante Krankenhausreform äußern Führungsmitglieder der Einrichtungen erhebliche Bedenken. Während Gesundheitsminister Karl Lauterbach darauf hinweist, dass eine Reform nötig sei, um die Qualität und Verfügbarkeit der Gesundheitsversorgung zu verbessern, sehen die Verantwortlichen vor Ort akuten Handlungsbedarf.

Besonders die Bedeutung der Finanzierung wird hervorgehoben. Die Johanniter-Kliniken in Hamm fordern eine zügige Einigung zwischen Bund und Ländern über eine tragfähige Planung. Geschäftsführer Thorsten Keuschen von der Barbaraklinik betont, dass der gegenwärtige Entwurf den Geldproblemen der Krankenhäuser nicht adäquat begegnen kann. Seine Bedenken beziehen sich auch auf die unklare zukünftige Krankenhauslandschaft, die aus den geplanten Reformen resultieren könnte.

Finanzielle Belastungen der Kliniken

Die finanziellen Schwierigkeiten der deutschen Krankenhäuser sind alarmierend. Keuschen weist darauf hin, dass etwa 80 Prozent der Kliniken in Deutschland momentan rote Zahlen schreiben, was ein Zeichen für anhaltenden Druck ist. Dies hat zur Folge, dass zahlreiche Einrichtungen insolvent gegangen sind, was die Investitionsbereitschaft deutlich einschränkt. Besonders für öffentliche Krankenhäuser in Städten wie Hamm könnte es zu spät sein, eine Reform erst in fünf Jahren zu erhalten. Der Druck, dringend finanzielle Lösungen zu finden, ist hoch.

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Mit dem Verweis auf die Inflation und steigende tarifliche Anforderungen wünscht sich die Branche eine schnelle und effektive Reaktion. „Die aktuelle Situation zeigt, dass wir die Gesundheitsversorgung in Metropol- und ländlichen Räumen sichern müssen“, so die Johanniter-Kliniken weiter. Trotz des drängenden Klärungsbedarfs stellt sich Lauterbach klar gegen die bestehende Anzahl an Krankenhausstandorten: „Der Bedarf ist nicht für all diese Standorte gegeben, und wird es in der Zukunft auch nicht sein.“ Diese Aussage zielt darauf ab, den Reformdruck zu erhöhen, um die Kliniken besser aufzustellen.

Positive Ansätze in NRW

In Nordrhein-Westfalen gibt es jedoch auch Lichtblicke. Die Johanniter-Kliniken in Hamm zeigen bereits Vorreiterrolle, indem sie das Konzept unterstützen, das Leistungsgruppen einführt. Dies bedeutet, dass jede Klinik sich auf ihre Kernkompetenzen konzentriert, was nicht nur ökonomisch sinnvoll ist, sondern auch die Effizienz erhöht. Laut Keuschen wird die medizinische Versorgung in der Region somit auch künftig auf hohem Niveau bleiben.

NRWs Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hebt die positiven Entwicklungen hervor und unterstützt das Vorgehen in Hamm. Das Ziel ist, durch angepasste Strukturen eine qualitativ gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Kritik an Bürokratie und Vorgaben

Ein weiterer zentraler Punkt, der von den Hammer Kliniken angesprochen wird, ist der Bürokratieaufwand. Laut Gerald Gaß, Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, ist eine Entbürokratisierung dringend notwendig. „Die Reform muss die gesetzlichen Regelungen vereinfachen, um mehr Zeit für die eigentliche Patientenversorgung zu schaffen“, appelliert Gaß. Eng gefasste Vorgaben für Behandlungshäufigkeiten und Personaleinsatz würden lediglich die Kosten in die Höhe treiben, während die Patienten nicht davon profitieren.

Die Klinikverantwortlichen fordern, dass die Planung der Krankenhäuser in der Verantwortung der Bundesländer bleibt, da diese die lokalen Besonderheiten besser einschätzen können. Gleichzeitig muss der Bund jedoch Verantwortung für die Finanzierung übernehmen und darf die Städte nicht allein lassen.

Die Unzufriedenheit mit dem aktuellen Reformentwurf ist nicht nur in Hamm spürbar. Gerald Gaß erläutert, dass alle Bundesländer gemeinschaftlich gegen den gesetzlichen Vorschlag eingestellt sind und fordert, dass die Themen Inflation und faire Finanzierung umgehend angegangen werden müssen. In der kommenden Bundestagssitzung wird erneut über die Reform diskutiert, und die Verantwortlichen in Hamm hoffen, dass ihre Bedenken dabei nicht überhört werden.

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