In der malerischen Umgebung von Hamm-Norddinker findet derzeit eine faszinierende Ausstellung des Künstlers Frank van Hemert statt. Seine Werke sind in der renommierten Otmar Alt Stiftung zu sehen, wo die lebendige Farbenpracht und emotionalen Tiefen, die in seinen Gemälden zum Ausdruck kommen, eindrucksvoll zur Geltung kommen. Diese Ausstellung läuft bis zum 17. November und bietet Kunstliebhabern einen tiefen Einblick in die Welt der modernen Porträtmalerei.
Die Otmar Alt Stiftung ist nicht nur für ihre Skulpturen und Installationen bekannt, sondern auch für innovative Kunstausstellungen. Unter freiem Himmel können die Besucher mehr als 50 Skulpturen bewundern, während im Innenraum des Stiftungshauses die Werke von Frank van Hemert im Fokus stehen. Seine beeindruckenden „Psychic Portraits“ zeigen eine Reihe von kulturellen und politischen Persönlichkeiten, die aus den letzten zweihundert Jahren stammen. In der Malerei von van Hemert lösen sich figurative Darstellungen von traditionellen Portraits und gewinnen an Ausdruckskraft durch eine abstrakte und emotionale Technik.
Die Kunst von Frank van Hemert
Frank van Hemert, 1956 geboren und nahe Amsterdam lebend, hat sich seit seiner Teilnahme an der Documenta 1982 einen Namen gemacht. In seiner aktuellen Werkgruppe beschäftigt er sich mit den Portraits bekannter Künstlerpersönlichkeiten wie Paula Modersohn-Becker und David Hockney. Interessanterweise entstehen diese Portraits nicht durch Fotovorlagen oder direktes Studium der Porträtierten, sondern vielmehr durch intuitive Malprozesse im Atelier. Van Hemert beschreibt diese Schaffensweise als eine unerwartete „drängende Hervorbringung“, aus der die Bilder entstehen.
Die Gemälde sind oft hochformatig gestaltet und zeichnen sich durch eine dynamische Komposition aus. Die Köpfe der Portraitierten sind in einen monochromen Farbgrund integriert, wobei sich die Farben lebhaft miteinander vermischen. An jeder Leinwand erkennt man den einzigartigen Stil des Künstlers, der durch kräftige Farbauswahlen und expressive Pinselstriche besticht. „Die abstrakten bildnerischen Mittel beschwören eine zweite, höhere Wirklichkeit“, merkt Diana Lenz-Weber, die Kuratorin der Ausstellung, an. Diese „höhere Wirklichkeit“ drückt das innere Wesen der abgebildeten Persönlichkeiten aus und ermöglicht es dem Betrachter, eine emotionale Verbindung zur Kunst herzustellen.
Ein besonderes Merkmal der Werke ist die geschickte Platzierung von Farbbahnen, die den Bildern eine zusätzliche Tiefe verleihen. Diese verborgene Energie in der Malerei bleibt in Bewegung und fasziniert die Betrachter, während sie viele Geschichten erzählen. Die Gemälde erscheinen oft als Dialog zwischen dem Künstler und dem Zuschauer und laden dazu ein, bewusst hinzusehen. Vergleichbare Bezüge, wie die Andeutung von Vincent van Goghs legendärem Ohr oder der Referenz an Jean-Michel Basquiat, bekommen einen besonderen Platz im Schaffensprozess. Frank van Hemert spielt mit solchen Querverweisen, um ein tieferes Verständnis der kulturellen Kontexte zu erlangen.
Die Otmar Alt Stiftung in Hamm-Norddinker hat sich der Förderung von Kunst und Kultur verschrieben. Ihre Ausstellungen sind darauf ausgelegt, das Bewusstsein für verschiedene künstlerische Strömungen zu schärfen. Der gegenwärtige Fokus auf Frank van Hemerts Arbeiten zeigt, wie zeitgenössische Kunst mit historischen Einflüssen interagieren kann, während sie gleichzeitig eine eigene Sprache spricht.
Die Ausstellung „Psychic Portraits“ eröffnet Besuchern die Möglichkeit, in die emotionale Welt von Frank van Hemert einzutauchen und sich mit den dargestellten Künstlern und Denkern vertraut zu machen. Es wird spannend sein zu beobachten, wie diese Ausstellung das Publikum anspricht und welche Diskussionen sie anstoßen wird. Weitere Informationen über die Ausstellung sind auf www.trailer-ruhr.de zu finden.