In der Stadt Hamm haben bedeutende Unternehmen wie die MUNK GmbH und die Hugo Schneider GmbH im Rahmen der Fachkräfteoffensive NRW ihre Pforten für Arbeitsminister Laumann geöffnet. Diese Initiative zielt darauf ab, den akuten Fachkräftemangel in Deutschland zu bekämpfen und die Qualität der Ausbildung und Integration internationaler Fachkräfte zu verbessern.
MUNK, ein seit 1970 bestehendes Unternehmen, ist auf die Entwicklung von Stromversorgungssystemen spezialisiert. Mit rund 100 Mitarbeitern beschäftigt MUNK zehn Prozent für Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen bietet neben den klassischen Ausbildungswegen auch innovative Programme wie die Digi Scouts an, um internationale Fachkräfte zu integrieren.
Die Rolle der Hugo Schneider GmbH
Die Hugo Schneider GmbH, die seit 1925 in Hamm aktiv ist, fokussiert sich auf Straßen- und Kanalarbeiten sowie Umwelttechnik. Mit 170 Beschäftigten bietet das Unternehmen vielfältige Ausbildungsplätze und fördert Praktika. Simon Schneider, Geschäftsführer, betont, wie entscheidend die Fachkräftesicherung für die zukünftigen Herausforderungen der Branche ist.
„Wir wissen, wie wichtig es ist, unsere Mitarbeiter langfristig zu binden und jungen Menschen frühzeitig Perspektiven zu bieten“, sagt Schneider. Dies zeigt, wie sehr Unternehmen auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen sind, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten und auszubauen. Beide Geschäftsführer heben hervor, dass eine fundierte Ausbildung im Handwerk nicht nur essenziell für die individuelle Karriere, sondern auch für die wirtschaftliche Zukunft unserer Gesellschaft ist.
Der Fachkräftemangel betrifft die Bau- und Energiewirtschaft besonders stark. Arbeitsminister Laumann erklärt, dass es von größter Bedeutung sei, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, um Klimaschutz, Digitalisierung und Infrastrukturprojekte erfolgreich umzusetzen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit von Ausbildungsprogrammen und der Integration ausländischer Arbeitskräfte.
Nach den Unternehmensbesuchen nahm Minister Laumann an einem Fachkräftekongress in Bönen teil, bei dem zentrale Themen wie der Arbeitsmarktzugang für Menschen mit Migrationshintergrund und die Qualifizierung von Beschäftigten behandelt wurden. Die Rahmenbedingungen für eine positive Arbeitsmarktsituation werden immer relevanter, insbesondere in einer Wirtschaftsregion wie dem westfälischen Ruhrgebiet, wo der Wandel von der Industrie zu Dienstleistungen vollzogen wird.
Der demographische Wandel und seine Auswirkungen
Besorgniserregend ist die steigende Zahl von offenen Stellen, die aufgrund des demographischen Wandels nicht besetzt werden können. Statistiken zeigen, dass bis Ende 2023 im Arbeitsagenturbezirk Hamm rund 3.423 qualifizierte Fachkräfte fehlen. Dies ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu 2.149 im Jahr 2019.
Mit dem demographischen Wandel müssen Unternehmen zunehmend umdenken. Der Altersdurchschnitt der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten liegt inzwischen bei über 55 Jahren, während der Anteil der unter 25-Jährigen lediglich bei zehn Prozent liegt. Um dem entgegenzuwirken, implementiert die Landesregierung verschiedene Programme. Eine davon ist das „Ausbildungswege NRW“, welches jungen, ausbildungsinteressierten Menschen die Möglichkeit gibt, eine berufliche Ausbildung zu finden und sie dabei begleitet.
Die Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung von Unternehmen, die mit einem steigenden Fachkräftebedarf konfrontiert sind. Sascha Dorday, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung für den Kreis Unna, erklärt, dass die Qualität und Quantität verfügbarer Fachkräfte zu einem der wichtigsten Standortfaktoren geworden sind. Das fordert nicht nur große Unternehmen heraus, sondern auch viele kleine und mittlere Betriebe.
Die Besuche bei MUNK und Hugo Schneider haben eindrucksvoll gezeigt, welche Anstrengungen unternommen werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Insbesondere die Qualifizierung und Gewinnung von Fachkräften bleibt eine zentrale Aufgabe für die Unternehmen und ist entscheidend für die regionale Wirtschaftsentwicklung.