In Hamm steht die Sicherheit vieler Brücken auf dem Prüfstand. Trotz der anstehenden Fragen bezüglich der Instandhaltung und Sicherheit der Brücken signalisiert die Stadt, dass alle Brücken in akzeptablem Zustand sind. Die am schlechtesten bewertete Brücke hat noch die Zustandsnote 2,8, was sie als „ausreichend“ klassifiziert. Dennoch bekommen die Brücken von Straßen.NRW ein weniger glänzendes Bild.
Über 50 Prozent der 22 Brücken in Hamm, die von Straßen.NRW verwaltet werden, haben ebenfalls nur einen ausreichenden Zustand oder sind schlechter eingestuft. Eine alarmierende Erkenntnis, die Hamm über den Durchschnitt von NRW katapultiert. Nur zwei der Straßen.NRW-Brücken in der Stadt erreichen die Note „gut“.
Zustandsüberprüfung und Sanierungsbedarf
Ein bemerkenswerter Punkt in der Brückeninspektion ist die jährliche Überprüfung durch die zuständigen Stellen. Diese überprüfen der Staat und die Stadt systematisch, wobei jede Brücke alle sechs Jahre einer Hauptprüfung unterzogen wird, während alle drei Jahre eine einfache Prüfung erfolgt. Jedes Jahr wird zudem auf größere Schäden geachtet. Die Daten aus dem Jahr 2023 zeigen jedoch, dass sich der Zustand einzelner Brücken weiter verschlechtert hat.
Ein Beispiel für diese besorgniserregende Lage ist die Lippebrücke an der Zollstraße, die mit einer Note von 2,9 an der Grenze zum Ungenügenden liegt. Auch andere Brücken, wie die Kamener Straße über den Wiescher Bach, schneiden ähnlich schlecht ab und müssen dringend in die Planung für Sanierungsmaßnahmen aufgenommen werden.
Die Brücke an der Ahornallee ist eine positive Ausnahme und wird mit 1,6 bewertet, was einem guten Zustand entspricht. Überraschenderweise gibt es jedoch keine aktuellen Pläne zur weiteren Sanierung oder Reparatur der Brücken in Hamm.
Dringender Handlungsbedarf bei maroden Brücken
Die Brücken über die Seseke, die an der Kumper Landstraße verlaufen, stehen ganz oben auf der Liste der Sanierungsbedürftigen. Mit Zustandsnoten von 3,4 und 3,5 stellen sie die größte Herausforderung dar, da diese Noten als ungenügend angesehen werden.
Die futuristischen Pläne von Straßen.NRW beinhalten den Abriss dieser beiden Brücken und deren Neubau, was für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer von großer Bedeutung ist, sollte der Bau in naher Zukunft realisiert werden. Dies könnte ein erster Schritt in Richtung einer verbesserten Verkehrsinfrastruktur in Hamm sein, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Die aktuelle Situation zeigt, dass trotz der regelmäßigen Prüfungen sowohl die Stadt als auch Straßen.NRW gefordert sind, schneller und effektiver auf die alarmierenden Zustände vieler Brücken zu reagieren, um Unfälle zu vermeiden und die Infrastruktur langfristig zu sichern. Die bauliche Sicherheit der Brücken ist nicht nur eine lokale Herausforderung, sondern betrifft das ganze Land, und während Hamm noch auf der sicheren Seite zu sein scheint, sind die alarmierenden Tendenzen in den Berichten von Straßen.NRW nicht zu ignorieren.