Die Polizei in Hamm warnt eindringlich vor der gefährlichen Erpressungsmethode, die unter dem Begriff "Sextortion" bekannt ist. Bei dieser Form der Erpressung treffen sich Betroffene oft über soziale Medienplattformen wie Facebook, Instagram, TikTok oder über Dating-Apps wie Tinder. Die Täter bauen dabei gezielt Vertrauensverhältnisse auf und nutzen die Naivität ihrer Opfer skrupellos aus, um zu manipulieren.
Ähnlich wie bei vielen anderen Formen der Online-Betrügereien ist das Ziel der Erpresser, die Menschen dazu zu bringen, intime Fotos oder Videos zu teilen. In der Regel erfolgt dies in einem scheinbar harmlosen Videochat, wo von den Opfern erwartet wird, dass sie sich ebenfalls entblößen oder intime Handlungen vollziehen. Nach dieser Aussetzung drohen die Täter in der Regel damit, die kompromittierenden Aufnahmen ins Internet zu stellen oder an Bekannte des Opfers zu schicken, wenn kein Lösegeld gezahlt wird.
Der Fall eines Senioren in Hamm
Am Sonntag, dem 6. Oktober, wurde ein Senior aus Hamm Opfer eines solchen Angriffs. Der Mann hatte in einem Chatraum eine Unbekannte kennengelernt, mit der er schließlich in einem anderen Messenger einen Videoanruf startete. Während des Chats forderte die Frau ihn auf, sich auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Nachdem der Senior dieser Forderung nachkam, brach die Verbindung abrupt ab. Kurz darauf erhielt er mehrere Nachrichten, in denen er aufgefordert wurde, einen Geldbetrag zu überweisen. Andernfalls würde die Erpresserin drohen, die Videos online zu veröffentlichen und seine Kontakte zu alarmieren.
Trotz der bedrohlichen Situation überwies der Senior einen vierstelligen Betrag auf ein Konto in Litauen. Am darauf folgenden Tag erstatte er Strafanzeige bei der Polizei und suchte Hilfe.
Tipps zur Vermeidung von Erpressung
Die Polizei gibt wichtige Ratschläge, um solche Situationen zu vermeiden. Dazu gehört, keine Nacktbilder zu versenden und keine Freundschaftsanfragen von unbekannten Personen anzunehmen. Zudem wird empfohlen, die Privatsphäreeinstellungen regelmäßig zu überprüfen und persönliche Informationen wie Adresse oder Geburtsdatum nur sparsam zu teilen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vorsicht beim Zustimmen zu Videoanrufen – besonders wenn die Person nur kurz bekannt ist.
Falls sich jemand in einer solchen Situation wiederfindet, empfiehlt die Polizei dringend, kein Geld zu überweisen, da die Erpressung oft nach der Zahlung nicht endet. Es sollte stets eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Zudem sind Opfer dazu angehalten, den direkt Kontakt zu den Tätern sofort abzubrechen und nicht auf deren Nachrichten zu reagieren.
Die Hintergründe und die Methoden, die bei dieser Form der Erpressung verwendet werden, sind vielschichtig und zeugen von der Notwendigkeit, in der digitalen Welt vorsichtig zu sein. Gerade ältere Menschen sind oft besonders verletzlich, weshalb die Polizei Hamm ihre Community kontinuierlich über solche Gefahren informiert, um ähnlichen Vorfällen entgegenzuwirken. Weitere Informationen und Präventionsmaßnahmen sind auf den Seiten der Polizei zu finden.
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