Im dramatischen Totschlag-Prozess am Landgericht Hagen stehen die Kinder des Angeklagten und der verstorbenen Frau im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ihre widersprüchlichen Aussagen werfen ein grelles Licht auf eine Ehe, die alles andere als harmonisch war. Die Vorsitzende Richterin Heike Hartmann-Garschagen ist sichtlich perplex: „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll“, resümiert sie nach der Vernehmung des Sohnes.
Ein zentrales Thema der Verhandlung ist der Alkoholkonsum des Angeklagten. Der Sohn berichtet, dass sein Vater bereits am Mittag vor der Tatnacht stark alkoholisiert war und am Abend „kaum noch gerade stehen konnte“. Im krassen Gegensatz dazu behauptet die Tochter, der Konsum sei „im Rahmen“ geblieben und nur in letzter Zeit angestiegen. Freunde und Bekannte der Toten bestätigen, dass sie nichts von einem Alkoholproblem des Angeklagten wussten. Die Schwester des Opfers erhielt lediglich einen Anruf, in dem es um den Alkoholkonsum des Angeklagten ging, und erfuhr, dass er sich in Therapie befinde.
Die Nacht des Verbrechens
Die Ereignisse der Tatnacht sind ebenso verworren. Der Sohn kehrt gegen 23 Uhr nach Hause zurück und findet seine Eltern in einem heftigen Streit. Er hört seine Mutter schreien und sieht, wie sie sich weigert, die Nacht bei der Großmutter zu verbringen. „Sie wollte den Streit klären“, erklärt er. Kurz darauf wird es still. Der Angeklagte behauptet, seine Frau habe das Haus gegen 1:30 Uhr verlassen und sei in ein unbekanntes Auto gestiegen. Doch die Tochter meldet ihre Mutter erst eine Woche später als vermisst – ein Umstand, der die Richterin verblüfft. „Wir wussten nicht, was wir tun sollten“, sagt der Sohn und gibt zu, dass sie dachten, die Mutter sei bei Freunden.
Die Verhandlung wird am Mittwoch, 4. Dezember, fortgesetzt. Die Fragen um den Alkoholkonsum, die Eheprobleme und die mysteriösen Umstände des Verschwindens der Frau bleiben drängend und ungelöst. Die Spannung steigt, während die Wahrheit ans Licht kommen soll!
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